für Kreditgeber, ablesen, die deutlich teurer geworden sind.
Auch in Osteuropa liegt die Krux im Bankensystem, das zahlreiche Ableger westlicher Finanzinstitute umfasst. Die Banken finanzierten den Wirtschaftsaufschwung und warfen mit günstigen Darlehen um sich. Sie stehen jetzt vor einem Berg fauler Kredite, vielfach in ausländischer Währung. Viele Banken haben deshalb Geld aus Osteuropa abgezogen, was die Krise noch verschlimmert. Hinzu kommt die schlechte globale Großwetterlage, die zu einbrechenden Exporten in den Westen geführt hat.
Wie können sich die betroffenen Staaten helfen? In manchen Ländern sind die finanzpolitischen Möglichkeiten aufgrund hoher Staatsverschuldung gering. Ungarn ist dafür ein Beispiel, das ebenso wie Lettland und die Ukraine auf Hilfspakete des Internationalen Währungsfonds zurückgreifen musste. Die baltischen Staaten suchen über Steueranhebungen und Ausgabenkürzungen einen Ausweg, wodurch aber politische Unruhen ausbrachen. Einen stabileren Eindruck machen Polen, Tschechien und die Slowakei, die ihren Zinssenkungsspielraum nutzten. Dies hat jedoch den Nebeneffekt, dass wiederum die lokalen Währungen geschwächt werden – was all diejenigen hart trifft, die in Euro oder anderen Hartwährungen Schulden aufgenommen haben.
Vor Problemen steht auch Österreich, Heimat mehrerer Banken, die in Osteuropa besonders umtriebig waren. Das Land hat in der Region Kredite in Höhe von 80% der österreichischen Wirtschaftsleistung ausstehen. Mittlerweile macht sich das bei den Risikoaufschlägen österreichischer Staatsanleihen bemerkbar.
Hohe Erwartungen richten sich nun auf ein Hilfspaket unter Federführung der EU. Wenn es dazu kommt, wird Deutschland eine entscheidende Rolle spielen müssen, denn es hat noch den Status eines guten Schuldners und kann sich relativ problemlos an den Anleihenmärkten Geld verschaffen. Dies sollte auch keine Einbahnstraße sein. Aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen mit Osteuropa würden Finanzhilfen auch heimischen Unternehmen zugute kommen, die in der Region wichtige Absatzmärkte haben.
Ein Hilfsplan für die osteuropäischen Banken in Höhe von 25 Mrd. Euro ist bereits auf dem Weg. Regie führen die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und die Europäischen Investitionsbank. Das Paket soll die Banken mit Eigenkapital und Kreditlinien unterstützen und ihnen mehr Kreditvergabe ermöglichen.
Letztendlich sollten die Länder in Osteuropa nicht über einen Kamm geschoren werden. Undifferenzierte Schwarzmalerei zeichnet ein falsches Bild. Zudem gehen Prognosen trotz der Rezession davon aus, dass der Osten seinen Wachstumsvorsprung gegenüber dem Westen vielerorts bewahren kann.