Emerging Market Anleihen Fonds: Regionale Schwerpunkte
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Diese Schatztruhen ausländischer Währungen haben die Qualität der Staatsschulden angehoben. Tatsächlich hat S&P Brasilien auf Investment Grade angehoben. Auch Peru wurde hochgestuft. Im Zuge der Reife dieser Anleihemärkte, werden diese auch mehr diversifiziert: Investoren sind heute in der Lage, Unternehmens- wie auch Staatsschulden in lokalen Währungen zu erwerben. Der Großteil der Bonds aus den aufstrebenden Volkswirtschaften ist in US Dollar oder Euro emittiert.
Fondssparer müssen in der Morningstar Kategorie Anleihen Schwellenländer zwischen diesen beiden Fondsgattungen unterscheiden: Erstens in Fonds, die in Schwellenländeranleihen investieren, die in Hartwährungen wie den US Dollar oder den Euro denominiert sind (Beispiel: Allianz-dit Emerg Markets Bond). Und zweitens in Fonds, die Bonds der meist gleichen Schuldner wie die Hartwährungsfonds kaufen, die aber auf lokale Währungen wie brasilianischer Real oder russischer Rubel lauten (Beispiel: Julius Baer - Local Emerging Bond Fund).
Emerging Market Bond Fonds: Sollte man investieren?
Die Argumente für diese Anlageklasse sind nur schwer von der Hand zu weisen. Das fundamentale Bild hat sich zweifellos verbessert. Zinstitel aus den Schwellenländern korrelieren zudem nicht stark mit Aktien oder anderen Anleiheklassen. Demnach fügen Schwellenländerengagements über festverzinsliche Wertpapiere wertvolle Diversifikation einem Portfolio zu. Nichtsdestotrotz denken wir, dass Anleger augenblicklich diese Asset Klasse vorsichtig betrachten sollten.
Dass die Emerging Markets heute stärker als je zuvor dastehen, bedeutet nicht, dass sie immun sind gegen Schocks. Die Wolken am globalen Wachstumshimmel sind nicht zu übersehen. Sollte sich der Abschwung der Industriestaaten verstärken, ist es wahrscheinlich, dass sich die aufstrebenden Volkwirtschaften dieser Wachstumsverlangsamung oder gar Schrumpfung der ökonomischen Aktivität in den USA, Europa oder Japan nicht entziehen können. Anfällig für eine Abschwächung der globalen Wirtschaft sind vor allem Rohstoffe. Fossile Brennstoffe wie Öl und Gas, Eisenerz für die Stahlproduktion oder Zuckerrohr und Soja haben wie oben ausgeführt die wirtschaftliche Prosperität der aufstrebenden Länder gefördert und zu vorteilhaften Ergebnissen für Bondholder geführt, weil die Ausfallwahrscheinlichkeiten von Brasilien oder Russland zurückgegangen sind. Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Rohstoffhause diese Ökonomien bei einem Preissturz an den Warenterminmärkten anfällig macht.
Gleichzeitig sind weltweit inflationäre Tendenzen zu beobachten. Brasilien und Mexiko haben deshalb schon die Notenbanksätze angehoben. Ein steigendes Zinsniveau belastet Anleihepreise. Zudem bremst eine restriktive Geldpolitik Wirtschaftswachstum.
Die langfristigen Argumente für Zinstitel aus den Schwellenländern behalten Gültigkeit, kurzfristig aber ist der Ausblick wegen der Entwicklung der Weltwirtschaft unsicher.