Die Mischung macht’s

Die Aufteilung des Vermögens auf Aktien, Anleihen und alternative Anlageformen ist der Schlüssel zum Erfolg.

Werner Hedrich 26.01.2007
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Strategische Vermögensaufteilung (Asset Allocation)

Zieht man wissenschaftliche Aufsätze oder Bücher über das richtige und vernünftige Anlegen von Geldern zu Rate, dann haben diese Manuskripte – unabhängig ob sie das Thema für institutionelle Investoren oder private Sparer aufbereiten – eine zentrale Aussage: Die Aufteilung des Vermögens ist die wichtigste Ertragsquelle. Im Englischen spricht man von der Asset Allocation, der Aufteilung der Gelder auf Aktien, Anleihen, Geldmarkt und alternative Anlagen wie Private Equity, Hedge Fonds oder Immobilien.

90% des Erfolges gründet sich auf die Vermöge

nsallokation. Dies wurde in zahlreichen Studien über das Anlageverhalten empirisch nachgewiesen.

Timing

Erst nach der Vermögensallokation folgen das Timing und die Einzeltitelselektion. Das Timing hat zum Gegenstand, ob eine Anlageklasse relativ teuer oder billig ist. So gelten Anfang 2007 Aktien gegenüber Renten als attraktiv – wie gesagt die Betrachtung ist relativ, ob dies stimmt, steht auf einem anderen Blatt und ist wie oben ausgeführt nicht wirklich maßgeblich für den Anlageerfolg, wenn die strategische Einteilung stimmt. Das Ergebnis des Timings ist die taktische Asset Allocation. Hier weichen Investoren von ihren vorher festgesetzten Soll-Gößen wie zum Beispiel 60% Aktien und 25% Anleihen auf 65% Aktien und 20% Anleihen ab.

Privatanleger können die Timing-Entscheidung sogenannten Mischfonds überlassen. Die Wahl des Mischfonds und dessen Anlagepolitik - sprich die vorgegebenen Bandbreiten, in denen in Aktien und Renten investiert wird – obliegt dem Sparer. Wir unterscheiden in unseren Datenbanken zwischen Mischfonds aggressiv, Mischfonds ausgewogen und Mischfonds defensiv. Dabei sollten Mischfonds aggressiv Aktienquoten um 75% haben, Mischfonds ausgewogen einen Aktienanteil von 60% nicht überschreiten und Mischfonds defensiv ein Drittel des Anlagevermögens in Aktientitel halten.

Einzeltitelselektion

Die Einzeltitelselektion macht zugegebenermaßen Spaß, sollte einem Investor aber auch keinen Schlaf rauben, weil innerhalb der Vermögensklassen diversifiziert angelegt werden sollte.



Literaturhinweise

Für Privatanleger hat der Vermögensverwalter der Yale Universität ein gut verständliches Buch geschrieben (ohne viele Zahlen!). David F. Swensen verantwortet in seiner Funktion als Chief Investment Officer das Stiftungsvermögen der Universität Yale von 10 Mrd. Dollar.

David F. Swensen, 2006: Erfolgreich Investieren. Strategien für Privatanleger. Murmann Verlag.

Wer akademisch einsteigen möchte, sollte folgende Basisaufsätze von den Autoren Brinson, Hood und Bebower lesen:

Brinson, G., R. Hood, and G. Bebower, 1986, Determinants of portfolio performance, Financial Analysts Journal 42, 39-44.

Brinson, G., B. Singer, and G. Bebower, 1991, Determinants of portfolio performance II: An update, Financial Analysts Journal 47, 40-48.

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Über den Autor

Werner Hedrich