Jeder kennt das Bonmot „Wenn Wall Street hustet, bekommen Europäer und Japaner einen Schnupfen“. Gemeint sind starke Bewegungen an der globalen Leitbörse. Sie werden tendenziell von japanischen und europäischen Aktienhändlern am folgenden Tag nachvollzogen, wobei wegen der Zeitzonen der Übergang fließend ist. Zwar haben sich vor allem die Börsen der Eurozone und Asiens in den letzten 4 Jahren relativ besser als Wall Street entwickelt, die Grundaussage bleibt aber trotzdem gültig.
Die USA sind das Land mit dem weltweit größten Aktienmarkt und wahrscheinlich sind Amerikaner die aufgeklärtesten und autonomsten Anleger. Das hat historische Gründe.
Zum einen finanzieren sich US-Unternehmen stärker über die Kapitalmärkte als zum Beispiel japanische oder kontinentaleuropäische. Das Thema Aktie ist quasi historisch im Bewusstsein verankert. Natürlich wissen Amerikaner um den Aktiencrash 1929 und die desaströsen Aktienjahre Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre. Sie haben aber auch erfahren, dass Aktienmärkte langfristig die höchsten Renditen abwerfen.
Zum anderen haben die staatlich geförderten Fondssparpläne zur privaten Altersvorsorge (401-K-Pläne) US-Bürger in Zugzwang gebracht. Sie mussten sich mit dem Thema langfristiger Vermögensaufbau zur Sicherung des Lebensabends auseinandersetzen. Dabei spielt die Übernahme von Aktienmarktrisiken eine wichtige Rolle. Die langfristig zu erwartenden Renditen an den Aktienmärkten sind konkurrenzlos.
Wie gehen Amerikaner vor? Was sollten Deutsche oder Franzosen machen?
US-Bürger teilen ihre Aktienquote in amerikanische und andere Aktien, domestic und international stocks, auf. Mit dem größten Kapitalmarkt der Welt vor der Tür ist dies auch kein Problem. Aber was können wir Deutsche tun? Können wir deutsche Aktien mit amerikanischen gleichsetzen und zwischen domestic und international aufteilen? Nein! Zwar zeigt der deutsche Aktienmarkt seit nunmehr fast 4 Jahren eine fulminante Performance, aber der DAX & Co haben aus Sicht der Vielfalt und damit Diversifizierungsmöglichkeiten strukturelle Defizite. Auf den deutschen Kurszetteln fehlen globale Erdölkonzerne, Pharmagesellschaften von Gewicht und defensive Konsumtitel wie Tabakkonzerne.
Doch glücklicherweise ist des Deutschen Heimat aus Anlegersicht nicht mehr der DAX sondern die Eurozone. Hier finden sich Unternehmen jeglicher Branchen und Marktkapitalisierungen, um ein breit gestreutes Portfolio optimal zu konstruieren.
Im Folgenden stellen wir Ihnen drei Möglichkeiten vor, um in Ihrer neuen Heimat langfristig an den Aktienmärkten zu investieren. Es bleibt Ihnen natürlich offen, dazu eine taktische Wette auf den zyklischen deutschen Aktienmarkt abzuschließen. Aber wie gesagt, dies ist eine taktische und keine strategische Entscheidung.
ETF auf die 50 größten Aktien im Euroraum
Der Dow Jones Euro Stoxx50 bildet den Euro Stoxx 50 nach. Top Holdings sind der französische Ölkonzern Total, die spanische Bank Santander, BNP Paribas oder der französische Pharmakonzern Sanofi-Synthelabo, der sich einst Aventis einverleibt hatte. Die durchschnittliche Marktkapitalisierung liegt bei mehr als 50 Mrd. Euro. Französische Aktien sind mit einem Drittel, deutsche Werte mit einem Viertel vertreten. Die Management Fee beläuft sich auf konkurrenzlose 0,15%. ETFs werden über die Börse erworben. Blue Chips waren in den letzten Jahren out. Wer an ein Revival von großen Standardwerten glaubt, ist hier richtig.
Dividendenstrategie
Mit dem Dow Jones Euro Stoxx Select Dividend bietet Indexchange zudem einen regelbasierten ETF an, der in die 30 dividendenstärksten Titel des Euro Stoxx investiert. Es finden sich Positionen wie Mittal Steel, France Telecom oder der belgische Finanzkonzern Fortis im Fonds. Die Verwaltungsvergütung beträgt 0,3%.
Das Haus ING offeriert eine aktive Dividendenstrategie mit dem ING Invest Euro High Dividend. 2006 hatte übrigens die passive Variante klar die Nase vorne (37,8% vs 21,4%).
Der Fokus liegt auf Unternehmen, die eine hohe Dividendenrendite bieten und diese auch beibehalten bzw. steigern können. Ergebnis ist ein breit aufgestelltes Portfolio von derzeit 62 Titeln ohne ausgeprägte Einzelwetten. Die Betonung der Dividenden spiegelt sich auch in der Branchenaufteilung wieder: Telekomwerte (fast 11% des Fonds) oder Versorger (10% der Aktien) sind stark vertreten. Der Fonds platzierte sich seit Auflage bei recht moderaten Schwankungen im Spitzenfeld seiner Vergleichsgruppe. Die Verwaltungsvergütung liegt bei vertretbaren 1,2%.
Aktiv in die weite Eurozone mit Schroders
Der Schroder ISF Euro Equity kann sich trotz zahlreicher Managerwechsel seit Auflage beständig im oberen Viertel halten. Das spricht für die Researchkapazitäten der Briten. Die Benchmark des Fonds ist der MSCI EMU, wobei EMU für European Monetary Union (Euro-Währungsraum) steht. Der Fonds wird recht benchmarknah gemanagt, die Verwaltungsvergütung liegt bei 1,25%.
Fast 30% der Aktien werden in Mid and Small Caps angelegt. Der Fondsmanager Gary Clark hat Gefallen an der Aktie von Escada gefunden. Er hält im Fonds 1,7 Mio. Aktien, was 10% aller erhältlichen Aktien von Escada ausmacht. In einem weiteren von ihm verwalteten Fonds finden sich weitere 400 000 Escada Aktien. Insgesamt halten Schroders 17% an Escada. Die Wette ist bis dato aufgegangen. Der Verkauf der Aktien könnte aber schwierig werden, weil der Wert wenig liquide ist.
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