Dollarschwäche setzt US-Fonds zu

Der amerikanische Markt hat im laufenden Jahr 7,4% zugelegt. Allerdings nur auf Dollarbasis, für den Euroinvestor wurde ein Großteil der Gewinne durch die Dollarschwäche aufgezehrt.

Natalia Siklic, 20.12.2004
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Besser erging es denjenigen Anlegern, die in währungsgesicherte Fonds investiert hatten. Von der Performance solcher Fonds sollte man sich aber nicht blenden lassen, die Dollar-Varianten bieten teilweise nur Mittelmaß.

Der Janus Twenty war einer der Überflieger in den späten 90er Jahren, musste aber im darauf folgenden Bärenmarkt, als Substanzwerte in der Gunst der Anleger höher standen, auch überdurchschnittliche Verluste einstecken. Über die vergangenen drei Jahre bewegte sich der Fonds mit seiner Dollar-Anteilsklasse im Mittelfeld der Kategorie „Aktien Nordamerika Standardwerte“, die Euro-Anteilsklasse dagegen glänzt mit einem Rating von 5 Sternen. Dies hat sie der Währungsabsicherung zu verdanken: Ein Euro-Investor litt hier nicht unter der Dollarschwäche. Wie es der Name ande

utet, handelt es sich um einen auf 20-30 Werte konzentrierten Fonds mit hohen Einzeltitelgewichten in den Top 10. Dennoch lag die Volatilität in den letzten 3 Jahren nicht über dem Kategoriedurchschnitt, zumal das Portfolio sektoral recht breit aufgestellt ist. Der Fonds wird nach einem aggressiven Growth (Wachstums-)Ansatz gemanagt. Fondsmanager Scott Schoelzel setzt dabei stärker auf Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung als der typische US-Fonds – ein Nachteil in Zeiten, in denen der Markt Nebenwerte favorisiert.

Im Davis Opportunities Fund liegt die Betonung laut Anlagestrategie auf mittelgroßen Unternehmen. Die Morningstar Style Box zeigt jedoch einen Fokus auf Standardwerte, der Fonds hält derzeit jeweils etwa zur Hälfte Aktien großer und mittlerer Marktkapitalisierung. Angesichts dessen ist auch die Volatilität höher als bei traditionellen Large Cap Fonds. Davis Advisors ist ein US-Vermögensverwalter im Familienbesitz, der grundsätzlich einen langfristigen, valueorientierten Investmentansatz verfolgt. Die Ausrichtung an Substanzwerten ist in diesem Fonds allerdings weniger ausgeprägt, das Portfolio beinhaltet auch Wachstumstitel. Die beiden Portfoliomanager Chris Davis und Ken Feinberg teilen sich das Management mit sechs Analysten. Der starke Anteil an Nebenwerten hat der Performance in den letzten 3 und 5 Jahren nicht geschadet – der Fonds schaffte es jeweils unter die besten 10% seiner Kategorie. Sollten Standardwerte gegenüber den Unternehmen der zweiten Reihe wieder aufholen, wäre man mit diesem Fonds jedoch im Nachteil.

Der Legg Mason US Value existiert als US-Version bereits seit 1982 und steht seither unter der Regie von Starfondsmanager Bill Miller. Er ist nicht nur bekannt dafür, seine Benchmark S&P 500 in den letzten 13 Kalenderjahren geschlagen zu haben – dies könnte nach einem Durchhänger auch in diesem Jahr wieder knapp gelingen – sondern auch für seine kontroverse Aktienwahl. Er sucht nach unterbewerteten Unternehmen, wird aber nicht nur in traditionellen Valuesektoren fündig, sondern auch in eher wachstumsorientierten Branchen, so z.B. mit seinen Positionen Amazon und Nextel. Dementsprechend weist die Morningstar Style Box keine Valueausrichtung aus. Bill Miller beschränkt sich auf etwa 30 Unternehmen, die er langfristig hält, und geht in den Top 10 hohe Wetten ein. Auch in seiner Vergleichsgruppe landet der Fonds über 3 und 5 Jahre im Spitzenfeld. Für die Bestnote reicht es angesichts der überdurchschnittlichen Volatilität allerdings nicht.
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
Davis Global A57.31 USD0.07Rating
FTGF CB Value A USD Dis(A)413.48 USD0.85Rating
Janus Henderson US Forty A2 HEUR60.59 EUR0.18
Janus Henderson US Forty A2 USD73.80 USD0.82Rating

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