Im Durchschnitt der 221 in Deutschland erhältlichen Fondsklassen der Kategorie Branchen: Technologie Medien Telekom kamen in den vergangenen sechs Monaten Verluste von 11,3% zusammen, während der Gesamtmarkt, gemessen am Kategoriedurchschnitt Aktien weltweit, nur 6,2% abgab. Es zeigt sich also erneut, dass Techfonds riskante Produkte sind, die Standardabweichung über drei Jahre p.a. liegt im Schnitt bei schwindelerregenden 31,4%.
Dennoch ist es immerhin 41 Fonds gelungen, in diesem Jahr bislang schwarze Renditezahlen zu schreiben (Durchschnitt -5,4%). In dieser Gruppe dominieren jedoch noch enger definierte Produkte, wie vor allem Asien-Techfonds, aber auch Internet- und Telekomfonds, über deren Sinn man trefflich streiten könnte.
Aber auch die global und sektorbreit anlegenden Fonds weisen Konzentrationen auf, vor allem was den hohen Anteil amerikanischer Titel im Portfolio betrifft. Dieser liegt im Durchschnitt bei 61,4%. Wer also angesichts gigantischer Schuldenlasten und Bilanzdefizite in den USA eher weniger in der Leitwährung investiert sein möchte, sollte diese Kategorie meiden.
Entscheidend wird sein, ob sich die Anzeichen einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums jenseits des Atlantiks als vorrübergehendes Phänomen herausstellen, oder ob ein langsames Abgleiten in eine Rezession bereits begonnen hat. Auch und vor allem die Techbranche weist eine geringe Kapazitätsauslastung auf, die Risken scheinen die Chancen zurzeit eher zu überwiegen.
Auch unter den 15 momentan mit fünf Sternen bewerteten Fonds der Kategorie dominieren übrigens die auf Asien beschränkten Produkte. Eine der Ausnahmen bildet der MC Cosmo. Dieser Fonds wird von der Frankfurter Vermögensverwaltungsgesellschaft Master Consulting gemanagt. Leider werden uns noch keine Portfoliodaten zur Verfügung gestellt, aber das Produktblatt auf der Webseite der auflegenden Warburg Luxinvest zeigt uns immerhin die 20 größten Titel an, leider jedoch ohne Angabe der Gewichtung. US-Papiere machen 77% aus, darunter fast alle Schwergewichte wie IBM, Microsoft, Yahoo und Intel.
Ein teurer Spaß
Im Horrorjahr 2002 konnten die Verluste auf 34,2% begrenzt. Das ist zwar um 13 Prozentpunkte besser als der Durchschnitt, doch das dürfte für die Anleger ein eher schwacher Trost gewesen sein. Dennoch ist beachtlich, dass die Volatilität mit 19,6% den mit Abstand niedrigsten Wert der Kategorie aufweist. Ebenfalls auf den ersten Blick erfreulich: Die Verwaltungsgebühr von nur 0,7%. Doch Vorsicht, hinzu kommt noch eine sogenannte Beratungsvergütung in gleicher Höhe. Eine merkwürdige Konstruktion.
Der Global Technology Fund der skandalgeplagten US-Fondsgesellschaft Janus ist mit nur 56% Amerikaanteil regional stärker diversifiziert. Doch der mit 30% relativ hohe Anteil an Nebenwerten, der noch im vergangenen Jahr so hilfreich für die Rendite war, ist heuer ein Klotz am Bein. Ein Minus von 11,1% steht bislang zu Buche. Topposition ist der Computerspielhersteller Electronic Arts, bekannt für seine Sportsimulationen, gefolgt vom koreanischen Megakonzern Samsung.
Das Tabellenende der global anlegenden TMT-Fonds ziert übrigens der Invesco GT Technology Fund. In den vergangenen drei Jahren wurden Benchmark und Peer Group-Ergebnis jeweils um Längen verfehlt. Warum noch immer fast 250 Millionen Dollar an Anlegergeldern in diesem mit 2% Verwaltungsgebühr auch noch völlig überteuerten Fonds ausharren, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
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