Asienfonds: Baustein zur Abdeckung einer der drei großen Anlageregionen

Fonds, die sowohl in Japan als auch in den übrigen asiatischen Staaten investieren, gibt es gar nicht so viele.

Natalia Siklic, 02.07.2004
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Dabei eignen sie sich für Anleger, die neben Europa und Amerika auch Asien mit einem einzigen Produkt abdecken möchten und damit eine gute regionale Diversifizierung auf der Aktienseite erreichen können, ohne auf zu viele Fonds zurückgreifen zu müssen. Relevant ist dies vor allem in Anbetracht der Mindestanlagesummen bei Einmalanlagen und Sparplänen.

Die Morningstar Kategorie „Aktien Asien“ beinhaltet Fonds mit recht unterschiedlichen Ansätzen.

Betrachtet man sowohl Rendite als auch Risiko und Kosten, rangiert der DWS Asien Top 50 über die letzten 3 Jahre vorne. Fondsmanager Thomas Gerhardt sucht nach den 50 attraktivsten Werten

in der Region und stellt dementsprechend ein sehr konzentriertes Portfolio zusammen. Der Anteil Japans wurde auf 30% aufgestockt, ist aber um einiges geringer als bei den Konkurrenzprodukten. Dies dürfte ein Grund dafür sein, dass der Fonds im laufenden Jahr, in dem der japanische Aktienmarkt die meisten asiatischen Börsen hinter sich gelassen hat, im Kategorievergleich zurückgefallen ist. In anderen Jahren wirkte sich die geringere Japangewichtung dagegen auch positiv aus: 2003 profitierte der Fonds von seinen Investments in den asiatischen Schwellenländern.

Einen anderen Ansatz verfolgt der Trendconcept Japan Pacific. Die Entscheidungen fallen hier durch computergestützte technische Analysen. Das Portfolio besteht aus ca. 60 Standardwerten, wobei nur die entwickelten Länder Asiens vertreten sind. Sobald eine Aktie ihren positiven Kurstrend verletzt, wird sie verkauft, so dass der Fonds die Kursausschläge der asiatischen Märkte nicht komplett nachvollzieht und ein gewisser Puffer nach unten besteht. Der Fonds weist damit eine deutlich geringere Volatilität auf als seine Konkurrenten. Dies kommt im derzeitigen Rating von 5 Sternen zum Ausdruck, das u.a. die Stetigkeit der Wertentwicklung belohnt. Die Medaille hat in solchen Fällen allerdings immer eine Kehrseite: Aufwärtsbewegungen werden ebenfalls nicht vollständig mitgenommen, der Fonds hinkt also in Aufschwungphasen der Vergleichsgruppe hinterher. Die Managementvergütung von insgesamt 1,4% entspricht zwar in etwa dem Kategoriedurchschnitt, könnte aber angesichts des quantitativen Vorgehens auch niedriger ausfallen.

Im laufenden Jahr konnte sich der Raiffeisen-Pazifik-Aktien angesichts seiner hohen Gewichtung in Japan (derzeit 70%) weit vorne in der Kategorie platzieren. Der Rest ist vor allem in australischen Aktien investiert, Unternehmen der asiatischen Schwellenländer fehlen dagegen fast ganz. Im Wesentlichen verhält sich dieser Fonds wie der regionale Referenzindex MSCI Asia Pacific. Kein übermäßig aktives Produkt, aber für Anleger geeignet, die vornehmlich auf Japan setzen möchten und, was den Rest der Region angeht, mit einer kleinen Beimischung zufrieden sind. Wer aber erwartet, dass in Zukunft Schwellenländer wie China Japan seine dominante Position in Asien streitig machen werden, aus Gründen der Diversifizierung auf Japan oder Australien aber nicht verzichten möchte, sollte einen breiter aufgestellten Fonds ins Auge fassen.

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
DWS ESG Top Asien LC224.12 EUR-1.51Rating

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