Wie etwa der Nordea North American Value Fund. Dieser Fonds wird in den Medien meist mit den gängigen Standardwertefonds verglichen, und sieht dabei sehr gut aus. Das Portfolio ist jedoch zu über 60 Prozent in Nebenwerten investiert. Doch selbst in dieser passenderen Kategorie ist der Fonds Zweitbester über fünf Jahre. Wie bei Nordea üblich, ist ein externer Vermögensverwalter mit diesem Fonds betraut worden. Es handelt sich um PCM (Private Capital Management) in Florida, als Fondsmanager zeichnet Gregg Powers. Der Valuebegriff wird bei Nordea recht liberal ausgelegt, laut unserer StyleBox handelt es
sich eher um ein Blend-Produkt. Der Fokus im Portfolio liegt auf mittelgroßen Titeln. Von 1999 bis 2001 machte sich dies bezahlt, im vergangenen Jahr wurde erstmals seit Längerem eine weit unterdurchschnittliche Performance abgeliefert, wozu auch die hohe Kasseposition beigetragen haben dürfte.
Dehnt man den Beobachtungszeitraum auf zehn Jahre aus, so ist der Deutsche Global Spectrum American Micro-Cap mit Abstand Spitzenreiter. 406 Prozent kumuliert sind schlicht phänomenal. Micro Caps sind die Kleinsten der Kleinen, also jene Aktiengesellschaften mit den niedrigsten Marktkapitalisierungen. Hier sind die Risiken, aber auch die Chancen höher als in allen anderen Marktsegmenten. In der jüngsten Vergangenheit hat sich diese Strategie allerdings nicht wie vorher bezahlt gemacht. Dennoch ein interessanter Fonds, dessen Volatilität erstaunlicherweise nur geringfügig über dem Kategoriedurchschnitt liegt.
Die Ausnahmestellung des vergangenen Jahres in diesem Segment wird noch deutlicher, wenn man sich die erfolgreichsten Fonds über diesen Zeitraum betrachtet. An der Spitze steht Weisehorn Amerika, verwaltet von der ehemaligen DWS-Managerin gleichen Namens. Über die abgelaufenen zwölf Monate wurde eine Rendite von 82,5 Prozent erreicht, ein Abstand von über 16 Prozent zum Tabellenzweiten Credit Suisse Small Cap USA. Bevor irgendjemand in Verzückung gerät, sollte er/sie sich jedoch den Kontext dieser Zahl ansehen. Frau Weisenhorn setzte voll auf Technologie, mit 78 Prozent Anteil ist dies mehr ein Branchenfonds als alles andere. In der „Nachwehen-Blase“ der jüngsten Vergangenheit machte sich diese Taktik bezahlt. Doch in den Jahren 2001 und 2002 gehörte dieser Fonds jeweils zu den schlechtesten zehn Prozent der Kategorie. Gut, dass nur knapp 13 Millionen Anlegergelder in diesem Produkt veranlagt sind.
Ungeachtet der aktuellen, berechtigten Sorgen bezüglich der Nachhaltigkeit des US-Aufschwungs bieten die besten amerikanischen Nebenwertefonds eine langfristig attraktive Ergänzungsmöglichkeit für das fortgeschrittene Fondsdepot. Bleibt zu hoffen, dass noch mehr der ausgewiesenen Experten ihr Können auch dem europäischen Fondspublikum zur Verfügung stellen. Und das die oft überhöhten Gebühren sinken.