Wirklich aktives Management findet man bei den klassischen Aktienfonds immer seltener. Wo soll man also Überschussrenditen für sein Fondsportfolio erwirtschaften? In Mid- und Small Caps investierende Fonds bieten sich an.
Das Universum der zur Auswahl stehenden Nebenwerte ist für die Fondmanager so groß, dass eine allzu hasenfüßige (indexnahe) Portfolioverwaltung kaum möglich ist. Nun werden gering kapitalisierte Aktien immer mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht. Die durchschnittliche Standardabweichung der Kategorie liegt denn mit 26,4 Prozent auch deutlich über jener der Standardwerte-Kategorie mit 21 Prozent. Die Werte der Vier- und Fünf-Sternefonds liegen jedoch allesamt deutlich unter 20 Prozent.
Einziger in Deutschland verfügbarer Fünfsternler ist der PEH Empire. Offiziell ein Mischfonds, in der Praxis jedoch nur mit Aktien und Cash operierend. In Aufwärtsphasen dürfte es dieser Fonds schwerer haben, konzentrieren wir uns also auf die `echten´ Aktienfonds.
Der Albrech&Cie Optiselect kommt mit eine Rendite von –3,9 Prozent p.a. über drei Jahre dem PEH am nächsten. Obwohl sich nur 24 Werte im Portfolio finden, ist die Volatilität relativ gering. Zu zwei Dritteln ist das Fondsvermögen in Euroland investiert, darunter überwiegend in Deutschland. Nordamerika ist nur mit 16 Prozent vertreten, angesichts der momentanen Dollarschwäche sicher kein Nachteil. Langfristig jedoch muss man sich vor Augen halten, dass man eine wirklich globale Streuung mit diesem Fonds nicht erreicht, vor allem wenn man bereits Europa- und/oder Deutschland-Fonds im Depot hat.
Templeton scheut keine Wetten
Ganz anders aufgestellt ist der Templeton Global Smaller Companies. Hier fällt die hohe Gewichtung der Schwellenmärkte, vor allem der asiatischen Tiger ins Auge. Diese vier Länder allein machen die Hälfte des Fondsvermögens aus. Nordamerika hingen ist mit nur vier Prozent radikal untergewichtet. Auch Euroland bringt es nur auf 6,5 Prozent. Standardwerte spielen – im Gegensatz zu manch anderem sogenannten Small-Cap-Produkt – keine Rolle. Trotz diese aggressiven Ausrichtung ist die Standardabweichung mit 19 Prozent noch im relativ niedrigen Bereich.
Ende Februar übernahm Uwe Zöllner die Verantwortung für den Fonds. Für eine Beurteilung ist es sicherlich viel zu früh, aber dem Index hinkt der Fonds schon seit Jahresbeginn hinterher.
Verblassender Ruhm
Ein ehemaliger Star dieser Kategorie, der Merrill Lynch Global Small Cap, ist nach hervorragenden Ergebnissen in den Jahren 1999 und 2000 mittlerweile nur noch Durchschnitt, sowohl was die Rendite angeht als auch im Hinblick auf das Risiko. Auch das sehr breit gestreute Portfolio mit 161 Positionen, vor allem im Mid-Cap-Bereich, konnte dies nicht verhindern. Neun US-Werte unter den zehn größten Positionen lassen vermuten, wo die Risiken liegen.
Anleger sollten neben den üblichen Kriterien bei Fonds dieser Kategorie darauf achten, dass sie auch tatsächlich einen Diversifizierungseffekt bezüglich der Marktkapitalisierung für ihr Portfolio erreichen. Wer bereits ein starkes Gewicht an Standardwerten fährt, kann durch hinzufügen von Fonds mit mehr Small- als Mid-Caps Akzente setzen.
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