Freiheit für Europas Fonds!

Eine neue Studie der Wirtschaftsprüfer PWC zeigt ein wesentliches Problem der europäischen Fondsindustrie auf.

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Die von PriceWaterhouse Coopers im Auftrag der europäischen Fondsvereinigung FEFSI durchgeführte Untersuchung analysiert den steuerlichen Rahmen sowie die grenzüberschreitenden Vertriebsstrukturen in der EU.

Die Studie lobt unter anderem Frankreich, Großbritannien und Griechenland für deren Anstrengungen zur Aufhebung der Diskriminierung ausländischer Fonds. Deutschland hingegen, gegen das die Europäischen Kommission bereits eine Untersuchung eingeleitet hat, sowie Irland müssen Schelte einstecken: Seit der ersten Durchführung dieser Studie im Juni 2001 sind diese beiden Länder weiterhin die restriktivsten, was die Behandlung ausländischer Investmentfonds angeht.

Größenvorteile

Die Studie zweifelt die Konformität einiger nationaler Regelungen mit dem Gemeinschaftsrecht stark an. Dieses hat das Ziel, einen wirklich offenen Markt zu schaffen, unter ausdrücklichem Einschluss der Finanzdienstleistungen.

Ebenfalls verglichen wird der Zustand der Branche in Europa mit jener in den USA. Einige Zahlen verdeutlichen, welcher Aspekt mit Sicherheit eines der größten Handikaps der europäischen Fondsindustrie darstellt.

Die USA sind nicht nur der größte Fondsmarkt der Welt, mit 7,5 Billionen Dollar verwaltetem Vermögen gegenüber 3,4 Billionen in Europa. Die Amerikaner erriechen diese Größenordnung auch mit lediglich 8.000 Fonds, verglichen mit 26.000 solcher Produkte in Europa. Ergebnis: Das durchschnittliche Fondsvermögen in Europa beläuft sich auf magere 136 Millionen Dollar, die Amerikaner kommen aber auf 887 Millionen Dollar.

Fusionen wünschenswert

Dieser Größenunterschied bleibt nicht ohne Konsequenzen, vor allem was die Gebührenbelastung anbelangt. Laut PwC liegt die Kostenquote der europäischen Fonds im Durchschnitt 40 Basispunkte (0,4 Prozent) höher als jene der amerikanischen Fonds. Ein klarer Wettbewerbsnachteil.

Die Schaffung eines wirklich offenen Fondsmarkts in Europa, so die Autoren der Studie, würde die Fusion von Fonds erleichtern (zurzeit oft mit steuerlichen Nachteilen verbunden), und würde daher nicht nur den Fondsgesellschaften, sondern auch dem Anleger zugute kommen.
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Über den Autor

Frédéric Lorenzini

Frédéric Lorenzini  est Directeur de la Recherche de Morningstar France.

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