Die Standardabweichung oder Volatilität gibt an, wie stark die Wertentwicklung während der vergangenen drei Jahre geschwankt hat. Prinzipiell gilt: Je höher, desto risikoreicher. Sie fließt in das monatliche Rating ein.
Die Kennzahl reicht bei den Pharma- und Biotech-Fonds von 14 bis
58. Im Durchschnitt der Kategorie liegt sie bei 29. Zum Vergleich: In der Kategorie Aktien weltweit beträgt sie nur 21 Prozent.
Fonds mit einer hohen Standardabweichung erreichen keine so außerordentliche Wertentwicklung, dass es für ein überdurchschnittliches Rating reichen würde. Bei vier Portfolios liegt sie bei über 50 Prozent:
Oyster Biotechnology: 58 (Rating: Ein Stern)
Pictet GSF Biotech: 55 (Rating: Zwei Sterne)
DG Lux Lacuna Apo Biotech: 54 (Rating: Ein Stern)
UBS Equity Fund – Biotech: 53 (Rating: Ein Stern)
Die Anlage der französischen Oyster liefert bei der Drei-Jahres-Wertentwicklung das schlechteste Ergebnis mit rund 30 Prozent minus. Ein Grund dürfte in dem vergleichsweise konzentrierten Portfolio liegen. Das Vermögen wird nur in den USA investiert und verteilt sich auf nur 38 Aktien.
Der Blick auf die Ein-Jahres-Performance ist ebenfalls ernüchternd. 32 Prozent verloren die Fonds im Durchschnitt.
Doch die knapp 66 Prozent, die der H&A Lux DAC Biotech-Fonds verlor, sind nicht zu schlagen. Immerhin verfügt der Fonds laut den Internet-Seiten des Anbieters noch über ein Volumen von über 12 Millionen Euro. Die Gesellschaft liefert uns leider noch keine Portfolio-Daten.
Der Zweitplatzierte der negativen Wertentwicklung im Jahresvergleich hat es noch schwerer: Lediglich 0,58 Millionen Euro stehen dem Fidentus Biotech per Ende März 2002 noch zur Verfügung. Eindeutig zu wenig, um die Kostenquote auch nur einigermaßen im Rahmen zu halten. 60 Prozent verlor das Portfolio während der vergangenen zwölf Monate.
Besser waren Anleger mit dem FIP Health Sub-Fund USD beraten, der nach drei Jahren fast 76 Prozent zulegen konnte. Durch die vergleichsweise hohe Standardabweichung von 49 Prozent reichte es zwar nicht für ein Top-, aber immerhin für ein überdurchschnittliches Vier-Sterne-Rating. Der eingangs erwähnte Pharma w/Health von Oppenheim liegt hier mit knapp 55 Prozent an zweiter Stelle. Auf dem dritten Platz der reinen Wertentwicklung nach drei Jahren liegt ein alter Bekannter: Der Pictet GSF Biotech erreicht im Zeitraum gute 37 Prozent.
Fairerweise muss gesagt werden, dass die reinen Biotech-Fonds in den vergangenen Monaten kaum gut laufen konnten. Der gesamte Sektor geriet im Zug der negativen Börsenentwicklung unter die Räder.
Das beweist auch die Performance der vergangenen zwölf Monate. Konservativer ausgerichtete Anlagen konnten sich weit besser halten als reine Biotech-Fonds. Doch auch der Pharma w/Health verlor in den vergangenen zwölf Monaten fast 29 Prozent.
Guter Rat ist teuer
Die Risiken von reinen Biotech-Fonds haben sich zuletzt in einer schlechten Wertentwicklung gezeigt. Voraussetzung für eine Erholung des Sektors ist – wie überall – eine Verbesserung der Anlegerstimmung und mindestens eine nachhaltige Stabilisierung der Kurse. Bei Branchen mit einer generell höheren Volatilität kann ein Sparplan sinnvoll sein, um die Spitzen ein wenig zu glätten.
Die breiter auf Pharma und Biotech ausgerichteten Fonds sind zwar von ihrer Struktur her konservativer. Doch beim Kauf sollten Anleger bedenken, dass der Pharma-Sektor auch in weltweiten oder Europa-Fonds vertreten sein kann. Im Fall des Falles kann es zu einem Übergewicht der Branche kommen, was nicht jeden Anlegers Fall ist. Und: Es gibt einige Fonds mit zu geringen Fondsvolumen. Diese Kostenfresser sind zu vermeiden.