Asienfonds: Ist der Glanz schon wieder verblasst?

Asienfonds ließen 2001 durch relativ gute Wertentwicklungen aufhorchen. 25,3 Prozent Plus gab es im Kategoriedurchschnitt. In diesem Jahr wurden jedoch schon 10,7 Prozent Verluste eingefahren.

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Die Achterbahnfahrt geht also weiter. Die asiatischen Volkswirtschaften sind stark exportabhängig, und besonders im Technologiesektor exponiert, zum Beispiel in taiwanesischen Chipherstellern. Der fallende Dollar schwächt die Ausfuhrchancen für den Hauptabsatzmarkt Amerika, dies ist ein wesentlicher Grund für den Einbruch der letzten Wochen. Bei einer anhaltenden Absatzflaute wären die seit der großen Krise von 1998 erreichten strukturellen Verbesserungen schnell wieder in Gefahr.

Also doch Hände weg? Nicht unbedingt. Langfristig macht ein Asienfonds in einem breit gestreuten Portfolio als Beimischung sicherlich Sinn. Auch die Tatsache, dass das Sorgenkind Japan in dieser Kategorie außen vor bleibt, macht die Risikosteuerung leichter. Aber die konjunkturelle Ungewissheit im den

USA, von denen diese Region wirtschaftlich so stark abhängt, lastet auf dem Sektor.

Asienkompotenz aus Schottland

Schaut man sich nun konkret die entsprechenden Fonds an, so findet man an der Spitze der Performancelisten meist Länderfonds, etwa aus Korea oder Indien. Diese sind aufgrund des engen Anlageuniversums und ihrer extremen Volatilität jedoch für die meisten Anleger ungeeignet. Orientiert man sich am Morningstar Rating, das die Risikokomponente ins Spiel bringt, finden sich mehrere gute Fonds mit relativ geringer Volatilität. So etwa der Aberdeen Global Asia Pacific Fund. In den 90ern höchst mittelmäßig, liefert dieser Fonds seit der Übernahme durch Fondsmanager Hugh Young vor zwei Jahren gute Ergebnisse im oberen Viertel der Kategorie. Und die Standardabweichung liegt mit 20,8 weit unter dem Kategoriedurchschnitt von 29 Prozent.

Am anderen Ende der Skala befindet sich der ADIG CB Fund Asian Tiger. Er verbindet schlechte Performance mit extrem hohem Risiko: Eine Standardabweichung von 35 Prozent ließe sich jedoch nur bei guter Wertentwicklung ertragen, nicht aber bei –16,7 Prozent jährlich über die letzten drei Jahre. Konsequenterweise erhält dieser Fonds nur einen Stern.

Noch mehr als bei manch anderer Kategorie kommt es also auf die sorgfältige Fondsauswahl an. Wer sich diese Zeit nimmt und einen langen Atem (mindestens sieben Jahre) hat, wird einen geringen Teil seines Aktienfondsportfolios in Asien gut aufgehoben wissen. Denn langfristig ist die Wachstumsstory in Asien intakt.
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
abrdn Asia Pacific Sust Eq A Acc USD91.61 USD0.29Rating

Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .