Also doch Hände weg? Nicht unbedingt. Langfristig macht ein Asienfonds in einem breit gestreuten Portfolio als Beimischung sicherlich Sinn. Auch die Tatsache, dass das Sorgenkind Japan in dieser Kategorie außen vor bleibt, macht die Risikosteuerung leichter. Aber die konjunkturelle Ungewissheit im den
USA, von denen diese Region wirtschaftlich so stark abhängt, lastet auf dem Sektor.
Schaut man sich nun konkret die entsprechenden Fonds an, so findet man an der Spitze der Performancelisten meist Länderfonds, etwa aus Korea oder Indien. Diese sind aufgrund des engen Anlageuniversums und ihrer extremen Volatilität jedoch für die meisten Anleger ungeeignet. Orientiert man sich am Morningstar Rating, das die Risikokomponente ins Spiel bringt, finden sich mehrere gute Fonds mit relativ geringer Volatilität. So etwa der Aberdeen Global Asia Pacific Fund. In den 90ern höchst mittelmäßig, liefert dieser Fonds seit der Übernahme durch Fondsmanager Hugh Young vor zwei Jahren gute Ergebnisse im oberen Viertel der Kategorie. Und die Standardabweichung liegt mit 20,8 weit unter dem Kategoriedurchschnitt von 29 Prozent.
Am anderen Ende der Skala befindet sich der ADIG CB Fund Asian Tiger. Er verbindet schlechte Performance mit extrem hohem Risiko: Eine Standardabweichung von 35 Prozent ließe sich jedoch nur bei guter Wertentwicklung ertragen, nicht aber bei –16,7 Prozent jährlich über die letzten drei Jahre. Konsequenterweise erhält dieser Fonds nur einen Stern.
Noch mehr als bei manch anderer Kategorie kommt es also auf die sorgfältige Fondsauswahl an. Wer sich diese Zeit nimmt und einen langen Atem (mindestens sieben Jahre) hat, wird einen geringen Teil seines Aktienfondsportfolios in Asien gut aufgehoben wissen. Denn langfristig ist die Wachstumsstory in Asien intakt.