Anleihenfonds verzeichnen den neunten Monat in Folge Zuflüsse

In Europa domizilierte langfristige Fonds verzeichneten im Juli 2024 Nettozuflüsse in Höhe von €44 Milliarden und €186 Milliarden in den ersten sieben Monaten des Jahres.

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Flussi

Im Juli flossen €44 Mrd. in langfristige, in Europa domizilierte Fonds, ein ähnlich hoher Betrag wie im Mai (€47 Mrd.), wie Morningstar Direct-Daten zeigen.

Die globalen Aktienmärkte genossen im Juli noch Rückenwind, bevor die Marktturbulenzen im August einsetzten. Der US-Aktienmarkt erlebte eine bemerkenswerte Verschiebung weg von Large-Cap-Technologiewerten und eine Rotation hin zu Small-Cap-Werten. Insgesamt legte er laut Morningstar US Market PR Index um 1,5% zu (in US-Dollar).

Der europäische Markt (ohne Großbritannien) entwickelte sich dagegen eher verhalten, während der britische Markt von einem starken Wirtschaftswachstum und Daten aus dem Dienstleistungssektor profitierte. Die asiatischen Märkte entwickelten sich uneinheitlich: Der japanische Markt verzeichnete eine beginnende Underperformance, die auf die Auflösung des Yen-Carry-Trade zurückzuführen ist, der Anfang August zu dem starken Marktabverkauf geführt hatte.

Die Kategorie mit den größten Nettozuflüssen im vergangenen Monat waren erneut die globalen Large-Cap-Mischfonds. Insgesamt flossen den Aktienfonds €15,6 Milliarden zu. Dies war recht einseitig: Passive Strategien legten €15,6 Euro zu, während aktive Aktienstrategien €30 Millionen einbüßten.

Rentenfonds verzeichneten im Juli solide Nettomittelzuflüsse in Höhe von €32,3 Milliarden, der neunte Monat in Folge, in dem die Gruppe Zuflüsse verzeichnete.

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Allokationsstrategien verzeichneten den 14. Monat mit negativen Nettomittelzuflüssen, wobei €2,8 Milliarden abgeflossen sind, so dass sich die Gesamtabflüsse in diesem Jahr auf €43,3 Milliarden belaufen. Alternative Anlage-Fonds kehrten unterdessen in den bescheidenen positiven Bereich zurück, nachdem sie einen Großteil der Jahre 2022, 2023 und 2024 im negativen Bereich gelegen hatten, was die Mittelflüsse angeht.

Geldmarktfonds schließlich verzeichneten €27,5 Milliarden an Netto-Neuzeichungen, nachdem sie im Juni €28,8 Milliarden eingesammelt hatten.

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Abflüsse aus Artikel 9-Fonds halten an

Fonds, die in den Anwendungsbereich von Artikel 8 der Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzinstrumente fallen, verzeichneten im Juli Nettozuflüsse von €14,5 Milliarden. Fonds, die unter Artikel 9 ("dunkelgrüne" Strategien) fallen, verzeichneten weiterhin Abflüsse. Mit Abflüssen in Höhe von €2,8 Milliarden verzeichneten sie den 10. Monat in Folge Abflüsse.

Was das organische Wachstum betrifft, so verzeichneten die Artikel-8-Fonds in den letzten 12 Monaten eine organische Wachstumsrate von 0,26%. Dagegen verzeichneten die Produkte der Artikel 9- Kategorie im gleichen Zeitraum eine negative organische Wachstumsrate von 4,6%.

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Morningstar Kategorien: Gewinner und Verlierer

Globale Large-Cap-Blend-Aktienfonds waren im Juli bei weitem die meistverkauften Fonds. Auch US Large-Cap Blend Equity-Fonds waren bei europäischen Anlegern weiterhin beliebt. Diese Kategorie verzeichnete die höchsten Zuflüsse seit März 2023.

Aus Large Caps der Eurozone zogen die Anleger eine bescheidene Summe ab. Bei chinesischen Aktienfonds gab es in 15 der letzten 16 Monate Abflüsse.

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Fondsanbieter: Gewinner und Verlierer

Mit €7,4 Milliarden Nettozuflüssen im Juli führte iShares die Liste der Zuflüsse im vergangenen Monat an. Die schwedische Fondsgruppe Ruth Asset Management belegte den zweiten Platz, da hohe Abflüsse aufgrund einer Liquidation im Juni durch entsprechende Zuflüsse in einen neuen Fonds im Juli ausgeglichen wurden. PIMCO und iShares sind im vergangenen Jahr mit einer Rate von fast 10% gewachsen.

Bei den Anbietern, die Abflüsse verzeichneten, wurden relativ bescheidene Summen abgezogen. Die Vermögenswerte von Baillie Gifford sind von ihrem Höchststand von €93 Milliarden im Oktober 2021 auf €45 Milliarden Ende Juli gefallen. Das wachstumsorientierte Unternehmen hat 31 Monate in Folge Abflüsse hinnehmen müssen.

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Hinweis: Der Bericht vom 20. August enthielt für drei Fonds falsche Angaben: M&G (Lux) Asian Local Currency Bond Fund, M&G (Lux) Asian Corporate Bond Fund und BlackRock Japan Equity 1 Fund. Diese Fehler wirkten sich auf alle Gruppenebenen aus, einschließlich des Branding Namens, der Morningstar Kategorie und der Global Category Group. Infolgedessen weichen viele der Zahlen im überarbeiteten Bericht vom Original ab.

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Hier gibt es die Berichte zum Download

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.