Die Aktien von Meyer Burger sind am Dienstag an der schwachen Schweizer Börse stark gesucht. Grund dafür sind laut Händlern die Fortschritte bei der Verlagerung des Kerngeschäfts in die USA, über die das Solarunternehmen zuvor berichtet hatte.
Die Aktie von Meyer Burger notiert um 10.00 Uhr 29 Prozent höher bei 0,0094 Franken. Die Schweizer Börse gibt derweil gemessen am SPI um 0,56 Prozent nach. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie bis zum 24. Juni gut 90 Prozent an Wert verloren.
Laut einer Mitteilung von Meyer Burger ist die Produktion von Solarmodulen in Arizona angelaufen und auch bei der geplanten Solarzellenproduktion seien Fortschritte erzielt worden. Zudem strebt das Thuner Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit einem amerikanischen Technologiekonzern an. Die Verhandlungen seien weit fortgeschritten. Zudem habe sich das Unternehmen einen weiteren Abnahmevertrag mit einem Grosskunden in den USA gesichert.
Der genaue Zeitplan für die geplante Inbetriebnahme einer Solarzellenfabrik in Colorado Springs hänge noch von der Finanzierung ab, hiess es weiter. Derzeit würden die Kreditverträge mit einer US-Grossbank verhandelt, ein Abschluss werde bis Mitte des dritten Quartals angestrebt. Zudem erwarte das Unternehmen die Auszahlung der Exportfinanzierung einer deutschen Grossbank.
Damit sei die Zukunft von Meyer Burger mindestens für die nächsten 18 Monate finanziell gesichert, heisst es in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Für eine längerfristige Zukunft müsse Meyer Burger 2024-25 den Cash Burn beenden und 2026 einen positiven freien Cashflow erzielen. "Aber auch dann bleibt die Frage nach der kritischen Grösse", urteilt die ZKB und empfiehlt die Aktie mit "Untergewichten".
Etwas zuversichtlicher klingt es beim Broker Jefferies. "Wir sind positiv überrascht von der Unterzeichnung eines vierten Abnahmevertrags mit einem neuen Kunden." Zudem scheine ein strategischer Partner gefunden worden zu sein. Auch die Nachrichten zur Finanzierung seien positiv. Das Rating von Jefferies lautet dennoch auf "Hold".
An der Generalversammlung von heute (25. Juni) stimmen die Aktionäre über eine Aktienzusammenlegung (reverse share split) ab. Konkret sollen die Aktien im Verhältnis von 750 zu 1 zusammengelegt werden. Das Ex-Datum für die Zusammenlegung der Aktien wird voraussichtlich Anfang Juli 2024 sein.