Das Fondsuniversum erweitert sich ständig – das kann die Orientierung deutlich erschweren. Nehmen Sie beispielsweise das Morningstar Medalist Rating: Von Januar 2023 bis November 2023 hat es weltweit über 135.000 Fonds in mehr als 400.000 Anteilsklassen abgedeckt.
Professionelle Investoren müssen auf diese Zunahme verfügbarer Fonds reagieren können – ebenso wie auf das exponentielle Datenwachstum und sich ständig ändernde Anlegerwünsche. Der Weg dorthin? Verbesserte finanzielle Due-Diligence-Prüfungen und ein erstklassiges Manager-Research.
Was ist Financial Due Diligence?
Die finanzielle Sorgfältigkeitsprüfung (Financial oder Investment Due Diligence) bezeichnet den Prozess der Begutachtung und Analyse, der vor einer Kapitalallokation durchgeführt wird.
Im Rahmen dieser Due-Diligence-Prüfungen bewerten die Investoren verschiedene Aspekte eines Fonds. So wollen sie Faktoren ermitteln, die für die Entscheidung „investieren oder nicht“ ausschlaggebend sein können: beispielsweise potenzielle Risiken, Chancen oder ESG-Überlegungen.
Warum ist die Financial Due Diligence wichtig?
Due-Diligence-Prüfungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Investitionsprozesses. Je nach Unternehmensstandort gibt es möglicherweise aufsichtsrechtliche Anforderungen, denen Sie während des Anlageprozesses gerecht werden müssen. Die Nichteinhaltung kann zu einer Geldbuße oder anderen Strafen führen. Die EU-Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) verlangt von den Finanzmarktteilnehmern beispielsweise offenzulegen, wie sie Nachhaltigkeitsrisiken im gesamten Anlageprozesses berücksichtigen. Zudem gibt es in vielen Ländern strenge Vorgaben für Kundenbeziehungen („Know Your Client“, KYC) als Teil der Due-Diligence-Prüfung.
Es gibt keine rundum sichere, allgemeingültige Erfolgsmethode. Doch potenzielle Risiken durch Due-Diligence-Prüfungen zu erkennen und abzuschwächen ist eine der wirksamsten Strategien.
Ein umfassender Due-Diligence-Workflow geht über Finanzberichte, Rechtsdokumente und Markttrends hinaus. So kann er kritische Aspekte aufdecken – etwa Liquiditätsinkongruenzen, Umweltbedenken oder schleichende Stilbrüche. Wenn diese Probleme frühzeitig erkannt werden, können Investoren unbeabsichtigte Konsequenzen vermeiden, die unentdeckt zu erheblichen Verlusten führen könnten.
Finanzberater haben die treuhänderische Verantwortung, im besten Interesse ihrer Kunden zu handeln. Durch solide Strategien zur Anlageprüfung können Investoren diejenigen Fonds identifizieren, die für einen Kunden schädlich sein könnten. Bestimmte Fonds und Unternehmen können negative Auswirkungen auf Anleger haben: etwa weil sie in besonders volatilen oder umstrittenen Branchen tätig sind, eine unethische Lieferkette nutzen oder in rechtliche oder öffentlichkeitswirksame Skandale verwickelt sind.
Noch wichtiger ist jedoch: Wenn Berater eine 360°-Perspektive zu einem Fonds bereitstellen, hilft das ihren Kunden, fundiert über die Kapitalallokation zu entscheiden. Zugleich können Berater so zusätzlich Vertrauen bei ihren Kunden aufbauen.
Schließlich können Berater mit Hilfe der Financial Due-Diligence-Prüfung sicherstellen, dass die Portfolios zur Philosophie ihrer Kunden passen. Anleger versuchen beispielsweise immer stärker, die Auswirkungen des Klimawandels über ihre Anlageportfolios zu bekämpfen. Mehr als 54 % der Privatanleger planen, ihre nachhaltigen Anlagen im kommenden Jahr zu erhöhen. Asset Manager müssen also die Fondsstrukturen analysieren, um mögliche Konflikte oder „Greenwashing“ zu erkennen.
Was sollte Due Diligence umfassen?
Ein Eckpfeiler einer guten Due-Diligence-Prüfung ist ein effektives Manager-Research. Bei der Bewertung eines Fonds spielt dieses Manager-Research eine entscheidende Rolle: Zum einen, um die Fähigkeiten, Erfahrung und Ressourcen des Fondsmanagement-Teams einschätzen zu können. Und zum anderen, um seine Anlagephilosophie und -prozesse sowie den Ansatz bei Risikomanagement und -minderung zu verstehen.
Wie kann eine aussagekräftige Manager-Analyse den Due-Diligence-Prozess wirklich voranzubringen? Dafür brauchen die Analysten Zugang zu hochwertigen und transparenten Daten. Bei diesen Daten kann es sich um eine Mischung aus qualitativen Indikatoren handeln; ein Beispiel dafür sind die drei Morningstar-Säulen „People“ (Investmentteam), „Process“ (Anlageprozess) und „Parent“ (Fondsgesellschaft. [MOU2] Es kann auch um quantitative Messgrößen wie Wertentwicklung und Preis gehen (aber denken Sie daran, dass die vergangene Wertentwicklung kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse ist).
Wie sieht es mit Blick auf ESG-Erwägungen aus? Mehr Transparenz für Investoren werden jene Fonds ermöglichen, die klimabezogene Risiken und Chancen im Einklang mit den Empfehlungen der Taskforce on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) offenlegen.
Das Manager-Research und die Due-Diligence-Prozesse sind komplex und anspruchsvoll. Doch wer als Analyst hohe Ansprüche an die eigene Arbeit stellt, muss diese Informationen klar und präzise herausarbeiten können.
Deshalb endet eine gute Due-Diligence-Prüfung mit einer leicht verständlichen Berichterstattung. Sie fasst alle Daten und Research-Ergebnisse zu den verschiedenen Anlagekomponenten zusammen – von Risiken und Chancen bis zu den ESG-Faktoren. Für die Investoren sollten diese Berichte wenig Raum für Zweifel oder Unsicherheiten lassen: Damit sie fundiert darüber entscheiden können, wie ihr Kapital eingesetzt werden soll.
Wie Morningstar diese Prozesse unterstützt
Die neuesten Vorschriften einhalten, präzise und aktuelle Daten beschaffen, ein solides Portfolio für maximierte Erträge aufbauen: Es ist kein Geheimnis, dass Berater und Investoren derzeit alle Hände voll zu tun haben.
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