Am Mittag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) in der Spitze bis auf 2365,35 US-Dollar. Am Nachmittag fiel er aber bis auf rund 2351 Dollar zurück. Er kostete damit aber immer noch etwas mehr als im frühen Handel. Auch Silber, das häufig als "kleiner Bruder von Gold" bezeichnet wird, legte weiter zu. Mit bis zu 28,17 Dollar ist die runde Marke von 30 Dollar nicht mehr weit entfernt.
Schon in der vergangenen Woche war der Goldpreis von einem Rekord zum nächsten geeilt. Fachleute nennen einige Gründe für die Serie, darunter die hohen geopolitischen Risiken in der Welt, insbesondere im Nahen Osten. Hinzu kommt die hohe Nachfrage seitens grosser Notenbanken, in erster Linie der chinesischen Zentralbank.
Nach Einschätzung der Commerzbank sind die Preisaufschläge beim Gold nicht mit fundamentalen Gründen zu begründen. "Tatsächlich ist die Schere zwischen dem Goldpreis und den US-Zinserwartungen, dem normalerweise wesentlichsten Treiber von Gold, noch weiter auseinandergegangen", schreibt Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen.
Robuste Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten hatten in den Vereinigten Staaten zuletzt die Zinssenkungserwartungen gedämpft. "Die Aussicht auf US-Zinssenkungen waren zuletzt aber eine wesentliche Stütze für den Goldpreis", schreibt Nguyen. "Insofern hätte die jüngste Korrektur am Zinsmarkt den Goldpreis sogar belasten müssen." Allerdings sei ein "fundamental gerechtfertigter" Goldpreis nicht eindeutig definierbar, so Nguyen. "Beispielsweise ist die Nachfrage nach sicheren Häfen, die für Gold ebenfalls relevant ist, schwer bis gar nicht messbar."