USA: Warum das 1. Quartal ein Triumph für Optimisten war

Einblicke in US-Marktentwicklungen und Wirtschaftstrends von Dan Kemp, Morningstars Global Chief Research and Investment Officer.

Dan Kemp 04.04.2024
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Das erste Quartal des Jahres 2024 war ein Triumph für Optimisten. Die Anleger beendeten das Quartal in bester Laune, nachdem der Morningstar US Market Index um 10,24% gestiegen ist. Kleinere Unternehmen blieben hinter ihren größeren Mitstreitern zurück: Der US Small-Mid Cap Index lag 8,09% im Plus.

Die internationalen Märkte waren deutlich verhaltener, wobei der Developed Markets ex-US Index um 5,22% und der Emerging Markets Index um 2,07% zulegte. Ein Teil der relativen Schwäche ist auf die Stärke des US-Dollars zurückzuführen. Doch der Hauptgrund für den kräftigeren Kursanstieg an den US-Märkten ist der anhaltende Optimismus für große Technologieunternehmen, was sich in einem Anstieg des US Technology Index um 13,07% im Quartalsverlauf niederschlug.

Diese Woche

Diese Woche steht ganz im Zeichen der Reden von Vertretern der Federal Reserve, einschließlich des Vorsitzenden Jerome Powell, und endet mit dem vielbeachteten Arbeitsmarktbericht am Freitag. Jedes dieser Ereignisse könnte den aktuellen Konsens in Frage stellen und für Volatilität bei den Asset-Preisen sorgen. Es lohnt sich jedoch, daran zu denken, dass Volatilität nicht immer der Beginn einer Trendwende ist!

Inflationsdaten stützen die Erwartung einer Fed-Zinssenkung 

Die Anleger in Technologieunternehmen wurden Ende letzter Woche durch die günstigen Inflationsdaten (dargestellt durch die persönlichen Konsumausgaben) beflügelt. Obwohl sie etwas höher ist als im Januar, entspricht die Inflation weiterhin den Erwartungen der Anleger und unterstützt den Marktkonsens, dass die wirtschaftlichen Bedingungen für Technologieunternehmen günstig sind. Unternehmen, die ihre Gewinne über einen langen Zeitraum hinweg mit hohen Raten steigern können, reagieren empfindlicher auf die Zinsen, die man sich als Preis der Zeit vorstellen kann. Die Erwartung niedrigerer Zinssätze stützt daher höhere Bewertungen.

Kurzfristiges Denken verleitet die Anleger

Die Übereinstimmung von Aktienkursbewegungen, Wirtschaftsdaten und Erwartungen kann eine Dynamik erzeugen, die unabhängig von den sich entwickelnden Eigenschaften der zugrunde liegenden Unternehmen ist. Irgendwann wird diese Dynamik nachlassen und die Kurse können sich stark in die andere Richtung bewegen. Die Fokussierung auf Kursbewegungen fördert jedoch das kurzfristige Denken der Anleger und führt zu Verhaltensmustern, die ihren Erfolg zunichte machen können. Samantha Lamas, Verhaltensforscherin bei Morningstar, hat in diesem großartigen Artikel einige der Herausforderungen von Portfolioveränderungen hervorgehoben.

Diversifizierung zur Verringerung der Volatilität anstreben

Anstatt den Markt zu timen, ist es besser, nach diversifizierten Renditeformen zu suchen, die die Gesamtvolatilität des Portfolios verringern und dazu beitragen, eine längerfristige Perspektive zu bewahren. Für diejenigen, die ihr Engagement in Aktien beibehalten möchten, hebt Morningstars Chefstratege für die USA, Dave Sekera, in seinem jüngsten Marktausblick die Chancen bei kleineren Unternehmen und solchen mit weniger aufregenden langfristigen Wachstumsaussichten hervor.

 

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Über den Autor

Dan Kemp

Dan Kemp  is Chief Investment Officer, Morningstar Investment Management  EMEA