Der Reingewinn ging hingegen wegen eines Steuereffekts zurück. Die Dividende soll dennoch wie in den Jahren zuvor erhöht werden.
Das Geschäftsjahr sei "ausserordentlich schwierig" gewesen, teilte der Sanitärtechnik-Konzern am Mittwoch mit. Wegen der rückläufigen Bauindustrie in Europa und auch im Vergleich zum hohen Niveau des Vorjahres seien die verkauften Volumina zurückgegangen.
So sank der Umsatz um gut 9 Prozent auf 3,08 Milliarden Franken, wobei auch der starke Franken mit hineinspielte. Die negativen Währungseffekte ausgeklammert ergab sich ein moderateres organisches Minus von 4,8 Prozent.
Regional gesehen büsste der Umsatz in der wichtigsten Region Europa, wo Geberit noch immer rund 90 Prozent des Umsatzes erzielt, organisch um 6,0 Prozent ein. In der Region Fernost/Pazifik sanken die Verkäufe um 3,8 Prozent, während sie in Nahost/Afrika (+17,1%) und Amerika (+1,5%) über den Vorjahreswerten lagen.
Gewinnmarge steigt deutlich
Trotz Umsatzrückgang vermochte Geberit die Profitabilität klar zu steigern. Der operative Gewinn (EBITDA) erhöhte sich leicht um 1,4 Prozent auf 921 Millionen Franken. Die entsprechende Marge hingegen verbesserte sich angesichts des tieferen Umsatzes gleichzeitig um 3,1 Prozentpunkte auf 29,9 Prozent recht deutlich.
Verantwortlich für dieses Plus seien insbesondere die operative Flexibilität in den Werken und der Logistik, gesunkene Rohmaterial- und Energiepreise sowie ein konsequentes Preismanagement gewesen, so Geberit. Der starke Franken hatte aber auch hier einen negativen Einfluss.
Der Reingewinn nahm hingegen um 12,6 Prozent auf 617 Millionen Franken ab, dies wegen eines einmaligen positiven Einmaleffekts aus dem Vorjahr, der sich nicht wiederholte. Ausserdem war das Finanzergebnis etwas negativer als im Vorjahr.
Erneut Dividendenerhöhung
Die Dividende soll trotz des Gewinnrückgangs auf 12,70 Franken um 10 Rappen erneut erhöht werden. Das wäre die dreizehnte Dividendenerhöhung in Folge.
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024 zeigt sich Geberit noch wenig konkret. Man erwarte "hohe" Margen und einen "starken" Free Cashflow, erklärte das Unternehmen.
Trotz der insgesamt negativen Prognosen für die europäische Bauindustrie im Jahr 2024 sollten die erwarteten Zinssenkungen im Laufe des Jahres und der strukturelle Trend zu höherwertigen Sanitärstandards die Nachfrage positiv stimulieren, hiess es weiter.
Neubautätigkeit gedämpft
Insgesamt werde indes aufgrund der herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen und der anhaltenden geopolitischen Risiken eine rückläufige Bauindustrie erwartet. So seien etwa die Baugenehmigungen in Europa in den ersten neun Monaten 2023 um rund 20 Prozent zurückgegangen, getrieben insbesondere vom schwachen Wohnungsbau.
Dies werde 2024 zu einem entsprechenden Rückgang der Neubautätigkeit führen. Die grössten Einbussen dürften dabei Nordeuropa und der für Geberit wichtigste Einzelmarkt Deutschland erleiden, so die Prognosen.
Im Renovationsgeschäft, welches rund 60 Prozent zum Umsatz von Geberit beiträgt, wird hingegen ein robusterer Verlauf erwartet; einerseits wegen des anhaltenden Renovationsbedarfs. Andererseits besteht im Gegensatz zum Vorjahr kein zusätzlicher Druck durch die Verlagerung von Sanitär- zu Heizungslösungen.