Unsere Kandidaten für die Morningstar Awards for Investing Excellence 2024: Asset Manager

JPMorgan

JPMorgan Asset Management ist ein gut ausgestatteter, umsichtiger und disziplinierter Asset Manager und erhält ein Parent Rating von „Above Average“. Das regional und über Anlageklassen breit aufgestellte Unternehmen hat seine Fähigkeiten in den letzten Jahren stärker integriert, insbesondere durch die Entwicklung eigener Analyse- und Risikosysteme. Die Investmentteams sind gut ausgestattet und werden von erfahrenen Mitarbeitern geleitet. Die Anlagestrategien des Unternehmens sind gut aufgestellt und mehrere Flaggschiff-Fonds haben positive Morningstar Medalist Ratings.

Die Vergütung der Fondsmanager wird mit den Interessen der Fondsinvestoren in Einklang gebracht, indem sie langfristig ausgerichtet ist und die Portfoliomanager im Rahmen ihrer Vergütungspläne in Fonds des Unternehmens investieren. Die Gebühren sind kompetitiv, aber es gibt günstigere Mitbewerber ähnlicher Größe. Zu den jüngsten Produkteinführungen gehören thematische und Länderfonds, deren Handhabung für Anleger schwierig sein kann. Das Unternehmen hat den Nachhaltigkeitsbereich ausgebaut und weitere Initiativen gestartet, beispielsweise im Direct Indexing durch die Übernahme von 55iP und in China durch ein Joint Venture. Die Bewertung dieser komplizierten Initiativen erfordert jedoch Zeit.

Vanguard

Vanguard ist mit einem Parent Rating von „High“ bewertet. Das Unternehmen ist im Besitz seiner Kunden. Dies sowie niedrige Kosten und der Direktvertrieb an Fondskunden haben dazu beigetragen, Vanguards Führungsposition in den Vereinigten Staaten zu stärken. Ungeachtet einiger Fehltritte beim Kundenservice hat Vanguard im letzten Jahrzehnt seinen US-Marktanteil um etwa 5 % jährlich gesteigert. Würde dieses Tempo beibehalten, könnte der Marktanteil von Vanguard etwa 2035 die 50-Prozent-Marke überschreiten.

Zwar können einige Wettbewerber mittlerweile bei den Gebühren für Standardprodukte mit Vanguard mithalten oder diese sogar unterbieten. Aber Vanguards wachsendes Beratungsgeschäft könnte dazu beitragen, seinen Vorsprung zu halten oder sogar auszubauen. Durch Digital Advisor und Personal Advisor Services hat Vanguard ein immer attraktiveres Beratungsökosystem für Anleger mit einfachen bis komplexen Bedürfnissen aufgebaut.

Vanguard nutzt sein Beratungsgeschäft auch, um im Ausland zu expandieren, aber das ist noch in den Kinderschuhen. Von Vanguards weltweit verwaltetem Vermögen in Höhe von 7,6 Billionen US-Dollar im März 2023 hielten Nicht-US-Investoren weniger als 10 %, eine Zahl, die sich in den letzten Jahren kaum verändert hat. Strategische Veränderungen in China und anderen Märkten sind für das langsame Tempo verantwortlich, darunter die Rückzahlung von Geldern an Institutionen, die zuvor zusätzliche Gebühren erhoben hatten. Vanguard hofft, dieses Geld und noch mehr zurückzugewinnen, indem es sich auf einzelne Anleger und die Berater konzentriert, die sie betreuen. Vorausgesetzt, Vanguard bleibt seinem Prinzipien treu, dürften die Stärken des Unternehmens auch im Ausland zum Erfolg führen.

Wellington Management

Wellington hat ein Parent Rating von Above Average. Das Unternehmen fokussiert sich ausschließlich auf aktives Management. Das Unternehmen hat keinen Chief Investment Officer. Stattdessen verfügen mehr als 50 Investmentteams über Zugriff auf eine zentrales Team aus Aktien- und Kreditanalysten sowie ESG-Analysten. Dies verbindet die Autonomie einer Investmentboutique mit den Ressourcen großer Vermögensverwalter.

Hier kann das Risiko bestehen, dass die Teams in Silos arbeiten, aber Wellington fördert ein durchdachtes Talentmanagement, eine gute Nachfolgeplanung und die Zusammenarbeit auf der gesamten Plattform. Dass Wellington im Privateigentum ist, sorgt außerdem für Stabilität und bringt die Interessen des Unternehmens mit denen der Kunden in Einklang.

Dieses Geschäftsmodell ermöglicht es dem Unternehmen auch, in anspruchsvollen Märkten zu wachsen. Tatsächlich hat CEO Jean Hynes eine herausragende Plattform für nachhaltiges Investieren aufgebaut und das alternative Geschäft ausgebaut, während einige Konkurrenten auf Kosteneinsparungen gesetzt haben.

Asset Manager – Sustainable Investing

Folgende Fondsgesellschaften wurden für die Morningstar Asset Manager Awards – Sustainable Investing in der Schweiz 2024 nominiert:

BNP Paribas

Das Unternehmen trägt ein Morningstar ESG Commitment Level von “Advanced”. Es hat seine ohnehin schon starken Kompetenzen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance weiter ausgebaut. Nachhaltiges Investieren steht im Mittelpunkt des strategischen Plans von BNP Paribas AM und spiegelt die Ambition des Managements wider, ein Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit zu werden.

Das Unternehmen hat innovative quantitative Instrumente eingesetzt, um die Ausrichtung seiner Fonds an Nachhaltigkeitsrahmenwerken wie der EU-Taxonomie und den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung sowie das Exposure anhand wichtiger Klima- und Biodiversitätskennzahlen (z. B. Scope-3-Emissionen) zu bewerten. Zudem wurden die Rahmenbedingungen für die interne Fondsklassifizierung, den Ausschlusses umstrittener Unternehmen und das ESG-Scoring verbessert.

BNP Paribas AM hat sich im Jahr 2021 der Net Zero Asset Managers Initiative angeschlossen. Das Unternehmen nutzt seine Rechte und Pflichten als aktiver Eigentümer und geht dabei durchdacht und koordiniert vor. Das spiegelt sich auch in der hohen Unterstützung wichtiger ESG-orientierter Aktionärsanträge auf Hauptversammlungen wider.

Comgest

Comgest hat sich in den letzten zwei Jahren durch die Erweiterung und Umstrukturierung seines ESG-Spezialistenteams, die Förderung einer engeren Zusammenarbeit mit dem Investmentteam und die Verstärkung seiner Engagement-Aktivitäten weiter verbessert. Angesichts dessen wurde das Morningstar ESG Commitment Levels von Basic auf Advanced angehoben. Die ESG-Integration ist eine natürliche Erweiterung des charakteristischen Quality-Growth-Ansatzes von Comgest.

Jede Portfolioposition erhält ein proprietäres qualitatives ESG-Rating. Die größte Verbesserung in den letzten zwei Jahren war die Erweiterung der Ressourcen um vier ESG-Spezialisten, wodurch auch die Engagement-Aktivitäten ausgebaut werden konnten. Fondsmanager und Analysten sind daran ebenfalls beteiligt. Die beiden Teams sind zunehmend vernetzt, und einige ESG-Spezialisten wurden mittlerweile zu Co-Portfoliomanagern ernannt. Comgest richtete im Jahr 2022 außerdem einen Nachhaltigkeitsausschuss ein, der direkt an den Vorstand berichtet. Bei Abstimmungen auf Hauptversammlungen hat das Unternehmen in den letzten Jahren durchweg hohe Unterstützung für wichtige ESG-Resolutionen gezeigt.

Robeco

Robeco blickt auf eine lange Tradition im nachhaltigen Investieren zurück und ist ein Vorreiter in Sachen ESG, was dem Unternehmen das Morningstar ESG Commitment Level „Leader“ einbrachte. Robeco beteiligt sich an zahlreichen Engagement-Initiativen und ist z.B. in Mitgründer von Nature Action 100, einer im Dezember 2022 gestarteten Initiative zum Thema Biodiversität. Das Unternehmen hat ambitionierte Ziele für den Klimaschutz, einem der wichtigsten Engagement-Themen.

Robeco hat im Rahmen seines Klimaengagements 55 Unternehmen ausgewählt, wobei auf 15 Unternehmen mit besonders schlechter Klimabilanz das Hauptaugenmerk liegt. Diese Unternehmen könnten aus den Fonds des Unternehmens ausgeschlossen werden, wenn sie keine Fortschritte machen. Robeco hat ein beeindruckendes, mehr als 50-köpfiges Team aufgebaut, das sich den Nachhaltigkeitsinitiativen des Unternehmens widmet. Das Unternehmen hat seine Produktpalette nach hohen ESG-Standards gestaltet, unterstützt durch seine umfangreichen Researchkapazitäten – das ESG-Analystenteam des Unternehmens deckt rund 500 Unternehmen ab.

Der Grad der Ausschlüsse und Nachhaltigkeitsziele variiert je nachdem, ob eine Strategie als „Sustainability Inside“, „Sustainability Focused“ oder „Impact“ klassifiziert wird.