Rheinmetall erhält "Wide Moat" Rating

Die Aktien-Analysten von Morningstar nehmen den Düsseldorfer Rüstungskonzern in ihre Ratings auf. Die Schätzung des fairen Wertes beziffert die Analystin Loredana Muharremi mit 343 Euro je Aktie. 

Antje Schiffler 18.12.2023
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Rheinmetall Marder

Wichtige Morningstar-Kennzahlen im Überblick

 

  • Fair Value Estimate: 343 EUR
  • Morningstar Rating: 4 Sterne
  • Morningstar Economic Moat Rating: Wide
  • Morningstar Uncertainty Rating: Medium
  • Capital Allocation: Standard

Der Wert der Aktie von Rheinmetall (RHM) hat sich seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine nahezu verdreifacht. Nach Einschätzung der Morningstar-Aktienanalysten ist der Titel beim aktuellen Kurs von rund 284 Euro aber noch deutlich unterbewertet. 

"Wir nehmen die Coverage von Rheinmetall mit einem breiten Moat und einer Fair Value-Schätzung von 343 EUR pro Aktie auf, gestützt durch den erwarteten Anstieg der Verteidigungsausgaben aufgrund globaler Bedrohungen und einer strategischen Verlagerung auf Munition und Dienstleistungen", schreibt Analystin Loredana Muharremi. 

Das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen stellt vor allem Panzer und andere militärische Fahrzeuge, Waffen und Munition her. 

Seit Ausbruch des Krieges konnte Rheinmetall einen Rüstungsauftrag nach dem anderen gewinnen. Auch Deutschland hat im Zuge der von Kanzler Olaf Scholz proklamierten Zeitenwende seit Februar 2022 die Militärausgaben deutlich erhöht. Angaben des Bundesverteidiugngsministeriums zufolge wurden im laufenden Jahr bisher Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast 47 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. 

"Es wird erwartet, dass der Konflikt in der Ukraine die unmittelbaren und langfristigen Einnahmen erhöht, da Deutschland und andere NATO-Länder umfangreiche Verteidigungsgüter, einschließlich Fahrzeuge, an die Ukraine liefern, die gewartet und ersetzt werden müssen", so Muharremi. 

Starker Lagerabbau wird Produktion lange stützen

Der hohe Bedarf an Munition in der Ukraine führt zu einem raschen Abbau der Bestände, so dass es ein Jahrzehnt dauern könnte, um diese wieder auf das frühere Niveau zu bringen, zum Beispiel in Deutschland, betont Muharemmi. "Die Produktion von Rheinmetall wird voraussichtlich steigen von 100.000 Schuss im Jahr 2022 auf 700.000 Schuss im Jahr 2025 steigen, was eine Verdreifachung des Umsatzes von 1 Mrd. EUR auf 3 Mrd. EUR bedeutet", schätzt sie. 

Allein drei große Aufträge konnte das Unternehmen bisher im Dezember verkünden: So orderte die Bundeswehr zuletzt Munition für die ukrainischen Streitkräfte im Wert eines dreistelligen Millionenbetrages. Österreich unterzeichnete Anfang Dezember einen Großauftrag über 500 Millionen Euro zur Modernisierung der Flugabwehrsystems Skyguard. Und ein nicht genanntes Nato-Mitgliedsland orderte Munition für die ukrainischen Streitkräfte im Wert von 140 Millionen Euro. 

"Die Sparte Waffen und Munition weist mit 25 % das höchste bereinigte EBIT nach Sparte auf", so Muharremi. Für diesen Bereich wird für 5 Jahre ein Wachstum von 35% CAGR prognostiziert.

Die Sparte Eletronics dürfte von der Digitalisirung in Deutschland und der Beteiligung am European Sky Shield Projekt profitieren. Zudem ist das Unternehmen am F-35 Jet Fighter Programm beteiligt. 

Der Konzern ist erst seit März im DAX vertreten und verdrängte dort den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care AG. 

 

 

 

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.