Logitech hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 zwar weniger Umsatz gemacht, aber den Gewinn markant gesteigert. Damit hat der Computermaus- und Tastaturhersteller selbst die optimistischsten Erwartungen der Finanzgemeinde weit übertroffen.
Zwar ging bei den Verkäufen der Krebsgang nach dem Ende des Booms in der Coronapandemie weiter. So schrumpfte der Logitech-Umsatz in den Monaten Juli bis September um 8 Prozent auf 1,06 Milliarden US-Dollar, wie der amerikanisch-schweizerische Konzern am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab.
Dagegen stieg der bereinigte operative Gewinn (EBIT, Non-GAAP) um 17 Prozent auf 183,2 Millionen Dollar. In diesen Zahlen sind Kosten für Übernahmen, Restrukturierungen und aktienbasierte Vergütungen nicht enthalten. Der unbereinigte EBIT (GAAP), der diese Kosten enthält, verbesserte sich gar um 23 Prozent auf 156,6 Millionen.
Das deutliche Plus ist Kostensenkungen zu verdanken. Im zweiten Quartal konnte Logitech den Aufwand um 9 Prozent drücken. Der Fokus auf Kostendisziplin zahle sich aus, erklärte Interims-Konzernchef Guy Gecht im Communiqué. In wichtigen Produktekategorien gewinne man zudem Marktanteile.
Unter dem Strich fuhr Logitech einen unbereinigten Reingewinn (GAAP) von 137,1 Millionen Dollar ein. Das ist eine Steigerung um zwei Drittel.
Besser als alle Prognosen
Damit hat Logitech sowohl die eigenen Prognosen als auch jene der Analysten weit übertroffen. Im gesamten ersten Halbjahr hatte der Konzern einen Umsatz von lediglich 1,875 bis 1,975 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt und diesen mit 2,032 Milliarden klar überflügelt. Und der Betriebsgewinn (Non-GAAP) fiel mit 292 Millionen deutlich höher aus als die eigenen Zielsetzungen von 180 bis 220 Millionen Dollar.
Bei den wichtigen Produktekategorien fielen die Ergebnisse durchzogen aus. So schrumpfte die wichtigste Kategorie Gaming-Zubehör um 12 Prozent. Dagegen konnten die Tastaturen den Rückgang auf -3 Prozent bremsen. Bei den Mäusen gab es gar ein leichtes Plus von 3 Prozent. Dagegen schrumpfte die Ausrüstung für Videokonferenzen um deutliche 15 Prozent.
Insgesamt habe Logitech aber Ergebnisse erzielt, die das Potential des Unternehmen demonstrieren würden, erklärte Gecht: "Wir haben grosse Fortschritte bei der Rückkehr zum Wachstum gemacht und unser Gewinnniveau von vor der Pandemie übertroffen. Wir bleiben für den Rest des Jahres vorsichtig optimistisch."
Ziele höher geschraubt
Und so schraubt der Konzern die Ziele für das gesamte Geschäftsjahr 2023/24 höher. Neu rechnet Logitech mit einem Umsatz von 4,0 bis 4,15 Milliarden Dollar, nachdem bisher 3,8 bis 4,0 Milliarden in Aussicht gestellt worden waren. Das wäre noch ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 9 bis 12 Prozent. Bislang hatte Logitech ein Minus von 12 bis 16 Prozent angepeilt.
Der bereinigte EBIT wird neu im Bereich von 525 bis 575 Millionen Dollar erwartet nach bisher 400 bis 500 Millionen Dollar. Damit würde der EBIT nur noch um 2 bis 11 Prozent sinken statt um 15 bis 32 Prozent.
Noch kein neuer CEO
Keine konkreten Neuigkeiten gab es zur Suche nach einem neuen Konzernchef. In den letzten vier Monaten habe sich der Verwaltungsrat mit einer Reihe starker, vielseitiger und erfahrener CEO-Kandidaten getroffen und nähere sich einer endgültigen Entscheidung, hiess es lediglich.
Der bisherige Firmenlenker, Bracken Darrell, war Mitte Juni nach rund zehn Jahren im Amt per sofort zurückgetreten. Ad Interim hat Verwaltungsrat Guy Gecht das Ruder bei Logitech übernommen.