Die über die letzten Quartale deutlich gestraffte Geldpolitik wirke dem immer noch vorhandenen Inflationsdruck entgegen, erklärte die SNB am Donnerstag. Seit der letzten Lagebeurteilung der SNB im Juni ist die Teuerung in der Schweiz leicht auf 1,6 Prozent gesunken.
Es sei aber aus heutiger Sicht nicht auszuschliessen, dass eine weitere geldpolitische Straffung nötig sein wird, um die Preisstabilität auch in der mittleren Frist zu gewährleisten, warnten die Währungshüter. Die SNB werde daher die Entwicklung der Inflation in den kommenden Monaten genau beobachten.
Fokus bleibt auf Preisstabilität
Es bestehe eine gewisse Unsicherheit darüber, wie stark die bisherige Straffung der Geldpolitik die Inflation weiter abschwächen werde, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan an der Pressekonferenz. Mit dem jüngsten Entscheid trage man diesen Unsicherheiten Rechnung.
"Unser Fokus bleibt dezidiert auf der Gewährleistung der Preisstabilität", betonte der SNB-Chef. "Wir werden nicht zögern, unsere Geldpolitik falls nötig weiter zu straffen, um die Inflation nachhaltig unter 2 Prozent zu halten", sagte er.
Teuerungsschub voraus
Der jüngste Rückgang der Inflation in der Schweiz liege vor allem an tieferen Preisen für importierte Waren und Dienstleistungen, erklärte die SNB weiter. Doch die Teuerung dürfte in den kommenden Monaten erneut etwas ansteigen.
Jordan erwähnte dabei steigende Wohnungsmieten und höhere Energiepreise. Der zugrundeliegende Inflationsdruck in der Schweiz habe jedoch leicht abgenommen.
Die jüngsten Zinsprognosen der SNB lassen jedenfalls erwarten, dass sich die Teuerung in der Schweiz nach nur langsam zurückbilden wird. Erst ab 2025 dürfte sie nachhaltig unterhalb der 2-Prozent-Schwelle liegen.
Bekanntlich peilt die SNB eine Inflation zwischen null und höchstens 2 Prozent an. Die Prognose beruht aber wie immer auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum beim Zinsniveau von 1,75 Prozent bleibt.
Devisenverkäufe im Vordergrund
Das zweite Werkzeug im SNB-Koffer ist ein starker Schweizer Franken, weil dieser die importierten Güter in der Tendenz verbilligt. Die SNB ist weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Im gegenwärtigen Umfeld stünden dabei Devisenverkäufe im Vordergrund, hiess es unverändert zu früheren Aussagen.
Im Ausland haben die wichtigsten Notenbanken zuletzt unterschiedliche Entscheide getroffen. Während die US-Notenbank Fed ihre Zinspause am Vorabend verlängerte, hat die Europäische Zentralbank vergangene Woche ihre Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte erhöht.