Morningstar senkt Fair Value-Schätzung von MTU Aero Engines

Morningstar senkt die Fair Value-Schätzung für MTU Aero Engines auf EUR 225. Hintergrund sind Probleme bei der Triebwerksinspektion.

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mtuAm 11. September aktualisierte die MTU Aero Engines die Prognose im Zusammenhang mit den angekündigten Triebwerksproblemen und erhöhte die Gesamtzahl der zu reparierenden Triebwerke. Nachdem wir die höhere Zahl in unser Modell eingearbeitet haben, reduzieren wir unsere Fair-Value-Schätzung auf 225 EUR von zuvor 252 EUR, berichtet Morningstar Analystin Loredana Muharremi. Das Wide Moat Rating bleibt unverändert.

Im Juli gaben MTU und Pratt & Whitney bekannt, dass sie Probleme im Zusammenhang mit einem seltenen Zustand des für ihre Hochdruckturbinen verwendeten Metallpulvers entdeckt haben. Dies führte zu beschleunigten Triebwerksausbauten und -inspektionen. Bei den betroffenen Triebwerken handelt es sich um den Typ PW1100 für A320neo-Flugzeuge, die zwischen dem zweiten Halbjahr 2020 und dem ersten Halbjahr 2021 hergestellt wurden. Lieferungen von neuen Triebwerken und Ersatzteilen sind nicht betroffen.

Das Konsortium hat den Plan für das Flottenmanagement von 1.200 Triebwerken auf 3.000 Triebwerke ausgeweitet, verglichen mit den bisherigen Vorgaben des Managements. Dies würde zu etwa 600/700 zusätzlichen Werkstattbesuchen von 2024 bis 2026 führen, wobei zwei Drittel der Besuche zwischen 2023 und 2024 stattfinden. Außerdem wird es sich bei den meisten dieser Kontrollen nicht um bloße Inspektionen handeln, sondern um umfangreiche Wartungs-, Reparatur- und Überholungsarbeiten. Etwa 90% der geplanten Besuche werden voraussichtlich den Austausch von Turbinenscheiben erforderlich machen.

Während Pratt & Whitney der Hauptlieferant der Turbinenkomponenten ist, teilt sich die MTU 18% der Kosten des Inspektionsprogramms mit Pratt & Whitney, entsprechend ihrer vertraglichen Risiko- und Umsatzbeteiligung. Die Inspektionen werden den freien Cashflow während der Laufzeit des Programms belasten.

Für den Zeitraum von 2023 bis 2025 wird eine Belastung des freien Cashflows in Höhe von 1,2 Milliarden Euro erwartet. Der größte Teil dieser finanziellen Belastung wird im Jahr 2023 und in der ersten Hälfte des Jahres 2024 anfallen. Der Großteil dieser Kosten (80 %) dient der Entschädigung der Kunden, da die Flugzeuge aufgrund des Programms für durchschnittlich 350 Tage am Boden bleiben werden. Die verbleibenden 20% decken zusätzliche Arbeits- und Materialkosten für die Werkstattbesuche ab.

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
MTU Aero Engines AG320.10 EUR-0.93

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Morningstar Analysts   -