Der Schweizer Aktienmarkt tendiert im frühen Geschäft am Mittwoch deutlich schwächer. Negative Vorgaben aus Europa und den USA am Vortag und am Morgen aus Asien belasteten die Kurse. Dazu komme, dass die Schweiz noch einen gewissen Nachholbedarf habe. Am Vortag, als die Börsen Europas unter Druck standen, ruhte hierzulande das Geschäft wegen des Nationalfeiertags. In den USA hatten zudem solide Wirtschaftsdaten den Hoffnungen auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus einen Dämpfer verpasst.
Sorgen um nächsten Fed-Schritt verunsichert Märkte
Da die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik "datenabhängig" gestalten will, dürften sich die Anleger vor dem am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht vorsichtig verhalten, heisst es im Handel. Einen Vorgeschmack auf den US-Jobmarkt gibt es heute Nachmittag mit den Zahlen des privaten US-Institut ADP. Negativ aufgenommen wird heute auch, dass Fitch die Spitzenbonität der USA um eine Stufe auf "AA+" reduziert hat. Dies sorgte in Asien für fallende Kurse und auch die US-Aktien-Futures notieren daher schwächer. Dies dürfte die Anleger auch hierzulande verunsichern. "Die Luft für die USA könnte etwas dünner werden", meinte ein Händler. 2011 hatte Standard & Poor's den USA ebenfalls die Bestnote entzogen.
Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 1,11 Prozent tiefer bei 11'184,02 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 1,28 Prozent ein auf 1766,08 und der breite SPI 1,06 Prozent auf 14'769,53 Zähler
Die nachlassenden Zinshoffnungen und der Entzug der Höchstnote der USA belasten laut Händlern die den zinssensitiven Wachstumswerten zugerechneten Aktien der Technologieunternehmen AMS Osram (-4,9%) und VAT (-2,4%) sowie der Medizintechnikfirmen Sonova (-3,3%) und Straumann (-2,3%) sowie des Asset Managers Partners Group (-2,2%) und Julius Bär (-3,3%).
Auch die Papiere der Luxusgüterkonzerne Richemont (-2,0%) und Swatch (-1,9%) stehen unter Druck. Händler erwähnen hier den am Vortag veröffentlichten Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie.
Die Aktien von Givaudan (-1,2%) geben im Sog der Ergebnisse der Konkurrenz Symrise und DSM-Firmenich nach. Diese hatten über einen Umsatz- und Gewinnrückgang informiert und sich verhalten über die weiteren Aussichten geäussert.
Am besten unter den Bluechips halten sich Holcim (-0,1%) und Nestlé (-0,1%). SBC hat den Nahrungsmittelwert auf "Buy" von "Hold" hochgestuft.
Im breiten Markt fallen Interroll nach den Halbjahreszahlen um 0,7 Prozent. Damit haben sie einen Grossteil der frühen Einbusse wettgemacht.