Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Donnerstag im frühen Handel fester. Händler verweisen auf die guten Vorgaben der US- und asiatischen Börsen. Diese hatten die Zinserhöhung der US-Notenbank vom Vorabend gut weggesteckt. Das Fed hatte den Leitzins wie erwartet um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 5,25 bis 5,5 Prozent angehoben. Zudem lässt die Notenbank aber die Tür für weitere Straffungen offen. Nun dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) in den Fokus rücken, heisst es weiter. Diese dürfte am frühen Nachmittag die Leitzinsen ebenfalls um 25 Basispunkte anheben.
Bis dahin werden sich die Anleger mit den zahlreichen Unternehmensergebnissen beschäftigen. Darunter sind unter anderem die vier Blue-Chip-Unternehmen Holcim, Nestlé, Roche und VAT, die dem Markt Impulse verleihen. Zudem werden nach der EZB noch verschiedene US-Konjunkturdaten veröffentlicht, die den Markt ebenfalls beeinflussen können. Darunter sind unter anderem das US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal und der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter.
Der SMI notiert um 09.18 Uhr um 0,65% höher mit 11'256,25 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,70% auf 1781,11 und der breite SPI 0,68 Prozent auf 14'856,74 Zähler. Von den 30 SLI-Werten ziehen 26 an und vier sind schwächer.
Nestlé wächst erneut deutlich
Getragen wird der Markt vor allem von den Aktien von Nestlé (+1,2%). Der Nahrungsmittelriese ist im ersten Halbjahr 2023 erneut deutlich gewachsen. Organisch ging der Umsatz des weltgrössten Nahrungsmittelkonzerns um 8,7% auf 46,3 Milliarden CHF hoch. Damit hat Nestlé die Analystenschätzungen beim organischen Wachstum klar übertroffen. Zudem ist der Weltmarktführer auch profitabler geworden.
Holcim (Aktie +1,0%) hat im ersten Semester zwar weniger Umsatz und Betriebsgewinn erzielt. Dies ist aber auf die Verkäufe der Zementgeschäfte in Indien und Brasilien zurückzuführen. Dafür hat sich die Gewinnmarge klar verbessert.
Der Genussschein von Roche (+0,4%) dreht nach anfänglichen Verlusten in die Gewinnzone. Der Pharmariese leidet im ersten Halbjahr weiterhin unter den Corona-Spätfolgen. Diese haben zusammen mit der Umsatzerosion durch Nachahmer-Medikamente in den ersten sechs Monaten deutliche Spuren hinterlassen. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat der Pharmakonzern aber bestätigt.
Auch die Anteile von VAT (+1,9%) wechseln das Vorzeichen im frühen Verlauf. Das Technologieunternehmen erwartet nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr eine Erholung in der Halbleiterindustrie im weiteren Verlauf des Jahres. Laut Händlern kommt der neue CEO am Markt sehr gut an.
Den stärksten Gewinn bei den SLI-Werten machen aber Straumann (+3,01%). Logitech legen 1,1 Prozent zu. Die Technologiefirma startet den Aktienrückkauf am morgigen Freitag.
Hier finden Sie den Bericht zum heutigen Start an der Frankfurter Börse.