Zudem fehlt aktuell der Einflussfaktor Wall Street. Nachdem der Handel dort am Montag bereits verkürzt war, findet an diesem Dienstag wegen des Unabhängigkeitstages (Independence Day) gar kein Handel statt. Und auch auf Konjunkturseite mangelt es an Daten, die den Markt massgeblich beeinflussen könnten.Enttäuschend ausgefallen sind allerdings die Aussenhandelszahlen aus Deutschland. Schon am Vortag waren US-Daten eher enttäuschend ausgefallen.
Die ohnehin inverse Zinsstrukturkurve bei den US-Staatsanleihen hat damit nochmals Schub bekommen. "Das deute auf eine erhöhte Rezessionsannahme für die USA hin", sagt ein Händler. Auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China im Halbleitersegment sei belastend. Ein weiterer Händler verweist auf den "Fear & Greed"-Index des Nachrichtensenders CNN. Dieser liege mit 85 Punkten fast auf Allzeithoch.
"Sollte die Gier schnell in Angst vor fallenden Kursen umschlagen, könnte es am Aktienmarkt deutlich unangenehmer werden als es der Seitwärtstrend der vergangenen Wochen vermuten lässt."Der SMI gewinnt gegen 11.00 Uhr 0,25 Prozent hinzu auf 11'247,02 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,23 Prozent auf 1762,12 und der breite SPI um 0,27 Prozent auf 14'825,89 Zähler. Im SLI gewinnen 20 Aktien hinzu und zehn fallen zurück.
Die Inhaberaktien vom Uhrenhersteller Swatch (+3,1%) sind erneut ganz vorne im Gewinnerfeld zu finden. Sie setzen damit ihren starken Trend der vergangenen Tage fort. Am Markt wird vor allem auf die jüngsten Analystenkommentare verwiesen, die sich durch die Bank zuversichtlich für die bevorstehenden Halbjahreszahlen äussern. Zudem biete die vergleichsweise schwache Entwicklung der Titel eine gute Einstiegsgelegenheit, hiess es zuletzt bei der Bank of America.
Auch Richemont (+0,3%) haben sich mittlerweile ins Plus vorgearbeitet. Sie hatten zum Wochenstart noch im Minus geschlossen. Analysten hatten sich etwas besorgt über die Krawalle in Frankreich geäussert, dass diese die Nachfrage womöglich negativ beeinflussen könnten.
Durchweg fest präsentiert sich zudem die Gesundheitsbranche. Straumann, Sonova und Alcon ziehen zwischen 1,5 und 0,9 Prozent an. Die beiden Pharma-Schwergewichte Novartis und Roche (beide +0,7%) sind ebenfalls unter den Gewinnern.
Selbst Lonza (+0,1%) haben sich von ihren anfänglichen Verlusten erholt. Hier hatten am Markt Gerüchte über eine mögliche Gewinnwarnung die Runde gemacht. Investoren waren durch die Gewinnwarnung der deutschen Sartorius Pharma- und Laborausrüstern gegenüber eher zurückhaltend, betonen Marktteilnehmer.
Mit AMS Osram, Logitech und Temenos gewinnen auch Vertreter der Technologiebranche bis zu 1,9 Prozent hinzu. Die Spannungen zwischen den USA und China zeigen damit zunächst keine Wirkung. China hat am Morgen bekanntgegeben, die Exporte von seltenen Erden nach den Niederlanden und den USA restriktiver handhaben zu wollen. "Das war die direkte Antwort auf die vorangegangenen Aktionen der USA im Halbleitersegment und dürfte sich direkt auf die Preise für die betroffenen Rohstoffe auswirken und die Margen bei den Technologiekonzernen einengen", kommentiert ein Händler.
VAT (-0,7%) geben dagegen nach. Noch deutlicher fallen Holcim (-1,7%). Schindler (-0,7%) und ABB (-0,5%) stehen als weitere Zykliker ebenfalls auf den Verkaufslisten. ABB hat den Verkauf der Division Power Conversion an die taiwanesische AcBel Polytech abgeschlossen.
In den hinteren Reihen folgen kleinere Gesundheitswerte wie Santhera, DocMorris, Bachem oder Galenica mit Kursgewinnen von bis zu 6,6 Prozent den festeren Grosskonzernen.
Derweil leiden Polypeptide (-2,2%) unter Anschlussverkäufen, nachdem ein Analystenkommentar zum Wochenstart schon klar belastet hatte.