Aktien Schweiz: SMI ohne klare Richtung

Die Stimmung an den Märkten bleibt weiter angespannt und die Nervosität hoch.

awp 27.06.2023
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SMI

Nach einem zunächst freundlichen Auftakt tritt der SMI denn auch mittlerweile wieder auf der Stelle. Die Handelsspanne von etwa 50 Punkten untermauert, dass sich kein Investor derzeit zu weit aus der Deckung wagt. Zudem geht Ende der Woche das erste Semester zu Ende. Es endet mit drei Themen, die die Börse auch über den Sommer weiter beschäftigen werden: Zinsen, Inflation und Rezession.

Dabei zählen laut Händlern die ersten beiden Wochen im Juli saisonal zu den stärksten im ganzen Jahr, bevor es dann bis Anfang Oktober ruppiger werden könnte. Viel Zeit bleibt also nicht mehr, bevor die Sommerpause auch die Aktienmärkte einholen dürfte. Aktuell konzentrierten sich Anleger vor allem auf die jüngsten Aussagen der Notenbanken, die weitere Zinsschritte bei Bedarf nicht ausschliessen. Gleichzeitig trüben sich die Wirtschaftsaussichten ein. Die Angst vor einer Rezession steigt sowohl in den USA als auch in Europa und dies dürfte die Aktienmärkte in den kommenden Wochen wieder einholen.

Der SMI tritt gegen 11.05 Uhr mit -0,04 Prozent auf der Stelle bei 11'137,12 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ist mit +0,01 Prozent ebenfalls de facto unverändert bei 1738,66 Zählern wie auch der breite SPI mit -0,01 Prozent bei 14'655,06 Zählern. Im SLI halten sich Gewinner (13) und Verlierer (15) in etwa die Waage. Swatch und Nestlé sind unverändert.

Die mit Abstand grössten Verluste fahren die Aktien von AMS Osram (-2,4%) ein. Unter den Techwerten leiden sie damit am deutlichsten unter den schwachen US-Vorgaben. Temenos kommen um 0,2 Prozent zurück. AMS Osram gehören zu jenen Werten, die besonders deutlich unter der Mischung aus anhaltend hohen Zinsen und Konjunktursorgen leiden. Sie zählten bereits in den vergangenen Tagen immer wieder zu den grösseren Verlieren.

Mit den Gesundheitswerten Straumann, Alcon und auch Sonova sind noch weitere so genannte Wachstumswerte auf den Verkaufslisten zu finden. Die Titel verlieren zwischen 1,0 und 0,6 Prozent.

Investoren sind aber nicht nur bei etwas risikoreicheren Aktien vorsichtig. Mit Roche, Givaudan, und Novartis geben auch defensive Vertreter um bis zu 0,6 Prozent nach.

Das Gewinnerfeld wird unterdessen von den Schindler PS (+2,4% auf 205,50 Fr.) angeführt. Nicht zuletzt dank eines Analystenkommentares können sich die Titel oberhalb der Marke von 200 Franken etablieren. Der Broker Jefferies hat sich zuversichtlich über die weiteren Geschäftsaussichten geäussert. Die Experten halten gar eine Anhebung der Guidance zum Halbjahr für wahrscheinlich. In einer Pflichtmitteilung wurde zudem bekannt gegeben, dass ein nicht-exekutives Mitglied des Verwaltungsrats weiterhin Insiderkäufe tätigt, was ebenfalls als positives Signal gewertet werden kann.

Die beiden Uhrenwerte Richemont (+0,9%) und Swatch (unv.) reagieren derweil uneinheitlich auf die Aussagen zum chinesischen Wachstum. Der chinesische Regierungschef Li Qiang hatte sich auf dem Treffen der "New Champions" des Weltwirtschaftsforums (WEF) zuversichtlich gezeigt, dass die zweitgrösste Volkswirtschaft im zweiten Quartal stärker gewachsen ist als im ersten Quartal. Er rechnet auch damit, dass das Ziel seiner Regierung von "rund fünf Prozent" Wachstum in diesem Jahr erreicht werden dürfte.

Die Bauchemie-Spezialistin Sika (+1,0%) wiederum setzt nach den deutlichen Verlusten in der Vorwoche (-7%) ihre zum Wochenstart begonnene Erholung weiter fort.

In den hinteren Reihen sind Idorsia (+3,5%) nach positiven Studiendaten gesucht. Auch Titlisbahnen (+3,4%) können punkten. Der Bergbahnbetreiber ist weiter auf Erholungskurs, wie die Halbjahreszahlen zeigen. Und die BKW-Aktien (+0,9%) gewinnen nach dem Erwerb von drei Windparks in Schweden überdurchschnittlich ebenfalls hinzu.

Dagegen fallen Leclanché (-4,1%) nach den jüngsten Aktionärsbeschlüssen zurück. Die Aktionäre des Batterienherstellers haben am Montag an der Generalversammlung einer Umwandlung von Schulden in Aktien der Gesellschaft zugestimmt. Damit soll die Bilanz gestärkt werden.

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