OECD erwartet weiterhin schwaches Wachstum

Die Schweizer Wirtschaft kommt nicht recht auf Touren. Die OECD prognostiziert für 2023 und 2024 nur ein leichtes Wachstum.

awp 07.06.2023
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OECD

Für das laufende Jahr sagt die OECD konkret ein Zunahme des realen Bruttoinlandprodukts von 0,6 Prozent voraus, was gegenüber der letzten Prognose vom November unverändert ist. Für 2024 ist die Organisation mit Sitz in Paris derweil etwas pessimistischere geworden: Sie erwartet ein BIP-Wachstum von 1,2 nach 1,4 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.

Somit bleibe die Schweizer Wirtschaft bis ins zweite Quartal 2024 unter ihren Möglichkeiten, in der Fachsprache heisst dies "unter der Potenzialrate". Gründe dafür seien die straffere Geldpolitik und die Inflation, welche den Konsum und die Investitionen bremsten. Geopolitische Spannungen und die gestiegene Unsicherheit beeinträchtigten ausserdem den Aussenhandel.

Deutliche Leitzinsanhebung


Und bei der Inflation ist laut der OECD nur eine allmähliche Entspannung in Sicht. Für das laufende Jahr wird eine Teuerung von 2,4 Prozent vorhergesagt, für 2024 dann aber eine von nur noch 1,2 Prozent.

Die Organisation nimmt dabei an, dass die Schweizerische Nationalbank den Leitzins nochmals deutlich anheben wird, und zwar bis auf 2,25 Prozent im dritten Quartal 2023. Aktuell notiert der Leitzins bei 1,5 Prozent.

Tipps an die Politik


Die Prognose fusse auf der Annahme, dass nach dem Untergang der Credit Suisse die Spannungen im Finanzsektor unter Kontrolle blieben. Die Turbulenzen in der Bankenwelt seien aber nach wie vor ein Risiko. Dies gelte auch für die Energiesituation. Hier geht die OECD davon aus, dass sich im Winter 2023/24 keine "wesentlichen Energieversorgungsstörungen" ereignen.

Die Wirtschaftsorganisation erteilt der Schweizer Politik ausserdem Ratschläge: Weitere Investitionen in erneuerbare Energie würden die Abhängigkeit von den Öl- und Gasmärkten verringern, heisst es etwa. Mit einem Ausbau des Angebots an bezahlbarer Kinderbetreuung und wenn Fehlanreize für die Erwerbstätigkeit von Zweitverdienenen verringert würden, könnte dies mehr Frauen mit Kinder in die Arbeitswelt locken. Hilfeich wären laut der OECD auch ein leichterer Zugang zu Weiterbildung und vereinfachte Verfahren für die Anerkennung ausländischer Qualifikationen.

STICHWÖRTER
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