Das Volumen im Automobilbereich ging um 2% zurück. Die Chip-Krise schwächt sich zwar ab, aber die sinkende Nachfrage in Europa und China stand im Gegensatz zum höheren Absatzvolumen in Nord- und Südamerika. Doch trotz dieses geringeren Absatzvolumens stieg der Umsatz im Automobilbereich um 17 %. Hintergrund sind die Konsolidierung von BMW Brilliance Automotive ab 11. Februar 2022, eine starke Preisgestaltung und ein vorteilhafter Mix.
Der konsolidierte Umsatz stieg um 18% von 31,1 Mrd. EUR auf 36,9 Mrd. EUR. So stiegen die Automobil- und Motorradumsätze um jeweils 17% und die Finanzdienstleistungen um 4%. Dem gegenüber standen Konsolidierungen mit -14 %. Der Konzernumsatz übertraf den FactSet-Konsens um etwa 4 %.
Das EBIT im Automobilbereich war mit 3,8 Mrd. EUR überaus starkt und verzeichnete ein Plus von 60 %, während die Marge um 3,2 Prozentpunkte von 8,9 % im Vorjahr auf 12,1 % anstieg - und das trotz Chip-Knappheit, Ukraine-Krise, höherer Rohstoffkosten, Störungen in der Logistik und anderem inflationären Kostendruck.
Das EBIT im Bereich Finanzdienstleistungen lag mit 958 Mio. EUR um 8 Mio. EUR oder 1 % unter dem Vorjahreswert von 966 Mio. EUR. Hintergrund sind die höheren Zinsen. Ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten im letzten Jahr stieg das Konzernergebnis vor Steuern um 12% von 4,6 Mrd. EUR im Vorjahr auf 5,1 Mrd. EUR, was auf die Stärke des EBIT im Automobilbereich zurückzuführen ist. BMW kündigte außerdem ein zweites Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 2,0 Mrd. EUR an.
Die unveränderte Prognose des Managements für 2023 beinhaltet ein leicht höheres Automobilvolumen und eine EBIT Marge von 8-10%. Wir prognostizieren für 2023 einen Anstieg des Automobilvolumens von 3 %, einen Anstieg des Konzernumsatzes von 2 % und eine industrielle EBIT-Marge von 8 % angesichts der anhaltenden Gegenwinde. Die mit 4 Sternen bewertete BMW-Aktie wird mit einem attraktiven Abschlag von 35 % zu unserer unveränderten Fair Value-Schätzung von 157 EUR gehandelt.