Der Leitzins in den USA steigt damit auf 5,00 bis 5,25 Prozent - dies ist der höchste Stand seit 2007. Der Zinsschritt war weitgehend erwartet worden.
Gleichzeitig signalisierten die US-Geldpolitiker ein vorläufiges Ende ihrer Zinserhöhungskampagne. Der Offenmarktausschuss FOMC werde neue Informationen "aufmerksam verfolgen und die Auswirkungen auf die Geldpolitik bewerten", hieß es in der Erklärung des FOMC. Der Beschluss der Geldpolitiker fiel einstimmig.
Der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell habe sich zwar nicht endgültig zum nächsten geldpolitischen Schritt äußern wollen, schreibt Morningstar-Volkswirt Preston Caldwell. "Aber wir glauben, dass die Fed nach dieser Sitzung keine weiteren Zinserhöhungen mehr vornehmen und wahrscheinlich ab Dezember dieses Jahres zu Zinssenkungen übergehen wird." Insgesamt hat die Fed den Leitzins seit März 2022 um mehr als 5 Prozentpunkte angehoben.
Die Notenbank steht vor dem Dilemma, die Inflation einzudämmen und gleichzeitig die Auswirkungen auf den US-Bankensektor im Blick zu behalten. Erst vor einer Woche war mit der kalifornischen First Republic eine weitere US-Bank ins Wanken geraten.
"Die Märkte rechnen nun mit drei Zinssenkungen vor Ende 2023. Dies ist ein Umdenken des Marktes, das sich auch in niedrigeren Anleiherenditen im Vergleich zu vor zwei Monaten widerspiegelt", so Caldwell. "Diese Verschiebung ist eine Reaktion auf die zunehmenden Sorgen um die Banken. Wir glauben jedoch, dass die Fed in der Lage sein wird, die Instabilität des Bankensystems durch Liquiditätsspritzen einzudämmen, so dass sie den Leitzins als Waffe in ihrem Kampf gegen die Inflation einsetzen kann."