Die UBS-Aktien legen nach einer guten halben Handelsstunde in einem freundlichen Gesamtmarkt 1,9 Prozent zu auf 18,08 Franken, im bisherigen Tageshoch waren es gar 18,27. Die Titel hatten bereits am Vortag im Zuge einer allgemeinen Beruhigung im globalen Bankensektor 1,7 Prozent gewonnen, aktuell notiert das Papier 5,7 Prozent über dem Stand von vor der Übernahme. Die Papiere der Swiss Re dagegen büssen am Mittwoch im frühen Handel 0,5 Prozent auf 91,82 Franken ein (Tagestief 91,52 Fr.)
Die Rückkehr Ermottis zur UBS wird in Analystenkreisen positiv kommentiert: "Wir begrüssen die Ernennung und glauben, dass Ermotti die richtige Person für die herausfordernde Aufgabe ist", heisst es etwa bei Vontobel. Er habe die Bank bereits nach der globalen Finanzkrise erfolgreich transformiert.
Gemäss ZKB setzt die Bank mit diesem Führungswechsel ein klares Zeichen dafür, dass der Fokus auf der erfolgreichen Integration der Credit Suisse liege. Mit Ermotti hole die UBS einen "ausgewiesenen Kenner der Bank und einen effektiven Vollstrecker" an Bord. Die ZKB-Analysten sind insgesamt der Meinung, dass sich die Risiken für die UBS mit der Übernahme der CS zwar erhöhen, durch die potenziellen Vorteile der Fusion aber mehr als ausgeglichen werden.
Die künftige Zusammensetzung des Führungsteams bei der UBS sei in den Diskussionen der Investoren in der vergangenen Woche ein wichtiges Thema gewesen, kommentiert derweil Goldman Sachs. Die heutige Ankündigung sorge nun für mehr Klarheit und sei entsprechend positiv.
Ein weiterer Marktteilnehmer meinte, dass der CEO-Wechsel auf eine andere Ausrichtung der Prioritäten hindeute. Zur Hauptpriorität werde nun wohl die Integration der CS, während der bisherige Fokus auf organisches Wachstum und Digitalisierung an zweiter Stelle komme. Sergio Ermotti könnte laut dieser Einschätzung dabei die richtige Wahl als Restrukturierungsmanager sein, denn der scheidende CEO Ralph Hamers war vor allem auch wegen seiner Erfahrung und Kompetenz im Bereich Digitalisierung zur UBS geholt worden.
Die UBS hatte vor anderthalb Wochen angekündigt, die nach mehreren grossen Skandalen in starke Bedrängnis geratene Credit Suisse für 3 Milliarden Franken in UBS-Aktien zu übernehmen. Die Bank zahlt für 22,48 CS-Aktien 1 UBS-Aktie.