Die am Sonntag bekanntgegebene Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS beruhigt die Nerven der Anleger in Bankaktien weltweit. Offenbar wird sie auch zunehmend als positiv für die UBS selbst wahrgenommen.
Gegen 16.45 Uhr notieren die Aktien der UBS um 9,5 Prozent im Plus auf 18,99 Franken, nachdem sie kurz zuvor bis auf 19,095 gestiegen waren. Die CS notieren 5,1 Prozent im Plus auf 86,6 Rappen, womit sie weiterhin etwas höher bewertet sind als der Gegenwert der UBS-Titel, welche die Aktionäre bei der Zwangshochzeit erhalten. Auch die Titel der Julius Bär (+3,1%) legen deutlich zu.
Zentralbanken, Regulatoren und Regierungen weltweit hätten "beträchtliche Fähigkeiten bei der Feuerlöschung" gezeigt, lobte ein Marktanalyst. Notenbanken und Staaten seien offenbar gewillt, aufs Ganze zu gehen und Ansteckungsrisiken zu minimieren, heisst es in einer Analyse eines Schweizer Asset Managers. Allerdings sei die Bankenkrise ist noch nicht ausgestanden, warnte er gleichzeitig.
Der Kaufpreis von rund 3 Milliarden Franken in eigenen Aktien, den die UBS für die CS-Übernahme bezahlen muss, bezeichneten Händler am Dienstag als "richtiges Schnäppchen" und "unverschämt tief". Für die UBS könnte die CS-Übernahme womöglich "das Geschäft des Jahrhunderts" werden, heisst es derweil in einer Studie des ZKB-Aktienresearch vom Dienstag.
Die UBS erhalte für den Kaufpreis ungefähr 40 Milliarden an Eigenkapital, erinnert die ZKB. Als zusätzliche "Mitgift" erhalte sie eine Absicherung von rund 25 Milliarden Franken. Dazu komme eine signifikante Liquiditätsunterstützung durch die Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die UBS habe diese Transaktion nicht gesucht; vielmehr sei sie ihr quasi auferlegt worden. Insgesamt habe die Bank aber ein gutes Risiko-Rendite-Verhältnis für die Aktionäre aushandeln können, so das Fazit der ZKB.