Gegen 9.35 Uhr verlieren die Titel 1,3 Prozent auf 498,30 Franken. Der SMI fällt zeitgleich um 0,38 Prozent zurück.
Da Umsatz und organisches Wachstum bereits seit Mitte Januar bekannt sind, konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf die Gewinnentwicklung. Und hier fällt der operative Jahresgewinn etwas tiefer als erhofft aus, so der Tenor bei den Experten. Auch vom Dividendenentscheid hatten sich einige Experten etwas mehr erhofft. Insgesamt würden die diesbezüglichen Erwartungen jedoch nur knapp verfehlt, so heisst es.
Für Gesprächsstoff sorgen insbesondere die vorsichtigen Aussagen zum Tagesgeschäft. Dass der Ausblick für den weiteren Jahresverlauf zu dieser Zeit des Jahres noch wenig aussagekräftig ausfällt, überrascht hingegen kaum jemanden.
Bei Vontobel hebt Analyst Bernd Pomrehn hervor, dass das Geschäftsklima in der deutschen Sanitärindustrie, dem wichtigsten Markt von Geberit, im Schlussquartal 2022 einen historischen Tiefstand erreichte, da selbst Renovationsprojekte aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit und höherer Zinsen zunehmend verschoben wurden. "In Kombination mit gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten führte dies im vergangenen Jahr zum stärksten EBITDA-Rückgang seit dem Börsengang von Geberit (1999)", so Pomrehn.
Analyst Christian Arnold von Stifel ist denn auch der Meinung, dass die Herausforderungen für die Sanitärbranche im laufenden Jahr anhalten werden - ebenso wie die Chancen. Zu den Herausforderungen zählt er beispielsweise die rekordverdächtige Inflation und höhere Zinsen sowie eine temporäre Verlagerung von Sanitär- zu Heizungslösungen.