Belastet werden die Titel der angeschlagenen Grossbank von neuen negativen Medienberichten.
Gegen 11.40 Uhr notieren die CS-Aktien um 6,5 Prozent im Minus auf 2,592 Franken, womit sie an einer insgesamt negativen Börse klar schwächste Blue-Chip-Titel sind. Kurz zuvor hatten sie ein neues Allzeittief bei 2,571 Franken geschrieben. Auch im Gesamtjahr stehen die CS-Aktien damit wieder im Minus: Ende 2022 hatten sie noch bei 2,76 Franken notiert.
Für neue Unruhe unter den Investoren sorgt am Dienstag ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma den CS-Präsidenten Axel Lehmann im Visier habe. Dabei gehe es um die Frage, ob Lehmann im Zusammenhang den massiven Abfluss von Kundengeldern "potenziell irreführende Aussagen" gemacht habe.
Lehmann hatte Anfang Dezember 2022 in Interviews erklärt, die im Oktober verzeichneten milliardenschweren Abflüsse hätten sich bis Anfang Dezember "abgeflacht" oder seien "im Wesentlichen gestoppt", wie Reuters schreibt. Weder die Finma noch die CS wollten den Bericht auf AWP-Anfrage kommentieren. Möglich sei auch, dass der CS-Präsident nicht korrekt informiert worden sei, hiess es unter Berufung auf Insider.
Wie den Jahreszahlen 2022 zu entnehmen war, waren zwar in den ersten Oktoberwochen nach hochschwappenden Gerüchten in den sozialen Medien rund 86 Milliarden Franken von der Schweizer Bank abgeflossen. Im gesamten vierten Quartal waren es dann allerdings knapp 111 Milliarden gewesen.
Die Titel der Credit Suisse waren bereits im vergangenen Jahr mit einem Minus von rund 67 Prozent klar schwächste Blue-Chip-Titel. Die Grossbank hatte sich im vergangenen Herbst nach milliardenteuren Grosspannen und anhaltend roten Zahlen eine tiefgreifende Restrukturierung verordnet und eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Die Publikumsaktionäre hatten damals neue CS-Aktien zum Preis von 2,52 Franken zeichnen können.