Analysten hatten eine Inflationsrate von 8,9 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich sanken die Preise im Januar um 0,4 Prozent.
Mit dem Rückgang im Januar hat sich die Teuerung bereits den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Im Dezember hatte die Inflationsrate 9,2 Prozent betragen und im vergangenen Oktober war ein Rekordwert von 10,6 Prozent erreicht worden.
Die Kerninflation, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, verharrte im Januar wie im Monat zuvor auf 5,2 Prozent. Die Kerninflation liegt damit weiter auf dem höchsten Wert seit Einführung des Euro und zeigt, dass der starke Preisauftrieb nicht nur Energie und Rohstoffe betrifft.
Ökonomen legen auf die Kernteuerung besonderen Wert, weil sie auf die Kostenweitergabe von den Unternehmen an die Verbraucher schliessen lässt. Hieraus können sich Zweitrundeneffekte in Form höherer Lohnforderungen ergeben, was letztlich in eine Preis-Lohn-Spirale münden kann.
Nach wie vor steigen die Energiepreise am stärksten, wenn auch schwächer als in den Monaten zuvor. Verstärkt hat sich der Preisauftrieb zu Beginn des Jahres hingegen bei Lebensmitteln.
Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird weiterhin klar überschritten. Vor dem Jahreswechsel hatte die Notenbank ihr hohes Zinserhöhungstempo etwas verlangsamt, auf einen Zinsschritt von nur noch 0,50 Prozentpunkten. Auch auf der Zinssitzung am Donnerstag wird an den Finanzmärkten fest mit einer weiteren Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte gerechnet, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen.