Der hierzulande vor allem für den Impfstoff-Auftrag von Moderna bekannte Konzern setzte im letzten Jahr 6,22 Milliarden Franken um. Das sind 15 Prozent mehr als 2021. Lonza habe nicht zuletzt von einer "Umsatzspitze" bei den im Zusammenhang mit der Coronapandemie verkauften Medikamenten profitiert, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in einem Communiqué.
Profitiert hat vor allem die Lonza-Sparte "Biologics", also die biotechnologische Auftragsfertigung, wo der Konzern Weltmarktführer ist. Der Bereich steht für mehr als die Hälfte des Lonza-Umsatzes und ist vergangenes Jahr um fast 22 Prozent gewachsen.
Das Segment profitierte laut Lonza bei einem "robusten" Basisgeschäft von der besagten "Umsatzspitze" bei den Corona-Mitteln. Das habe sich auch positiv auf die Marge ausgewirkt.
Die Profitabilität von Lonza beim bereinigten Betriebsgewinn (Kern-EBITDA) stieg um satte 1,3 Prozentpunkte auf 32,1 Prozent, was einem Überschuss von fast 2 Milliarden Franken entspricht. Der Reingewinn wurde mit 1,22 Milliarden sogar fast verdoppelt.
Im Vergleichsjahr 2021 hatte aber noch eine Altlast die Bilanz getrübt: Die Sanierung einer Giftmülldeponie, für die 285 Millionen zurückgestellt wurden.
Ausklingendes Covid-Geschäft
Nun aber stellt sich Lonza wieder auf "normalere" Zeiten ein. Für 2023 stellen die Basler ihren Anlegern lediglich ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich sowie eine Marge von 30 bis 31 Prozent in Aussicht.
Wie viel Umsatz Lonza mit Moderna und Co. zuletzt gemacht hat, wollte die Firmenspitze an einer Medienkonferenz nicht verraten. Nur so viel: Diese Verkäufe werden in 2023 viel kleiner ausfallen, sagte Finanzchef Philippe Deecke.
Das "ausklingende" Geschäft mit Covid-Medikamenten werde auch die Marge belasten, sagte er. Denn dieses sei sehr profitabel gewesen. Gleichwohl sei Lonza zuversichtlich, wie versprochen 2024 dann eine Marge von 33 bis 35 Prozent zu liefern.
Aktien zurückkaufen und investieren
Lonza will zudem eigene Aktien im Gesamtwert von bis zu 2 Milliarden Franken zurückkaufen. Lonza schwimmt zwar seit dem Verkauf des Chemiegeschäfts für 4,2 Milliarden Franken im Geld, Kapitalrückführungen an die Aktionäre wurden in der Vergangenheit jedoch immer ausgeschlossen.
Denn Lonza wollte das Geld vor allem in neue Anlagen stecken. Lonza hatte zuletzt eine mehrjährige Investitionsoffensive gestartet, um das erwartete künftige Wachstum zu stützen.
So wird etwa für eine halbe Milliarde eine neue Grossanlage zur Abfüllung von Medikamenten im aargauischen Stein gebaut. 2022 hat Lonza insgesamt 1,9 Milliarden Franken investiert - also drei von zehn Umsatzfranken.
Das zweite Zückerchen an die Aktionäre ist die Dividende. Diese will Lonza um 50 Rappen auf 3,50 Franken je Anteil anheben. Die Anleger kann dies jedoch nicht besänftigen: Gegen Mittag verloren die Lonza-Aktien 0,6 Prozent.