FOKUS: Die Swiss Life setzt den vor Jahren eingeschlagenen Weg konsequent fort: Im Fokus steht Wachstum mit Geschäft, welches Gebühreneinnahmen (Fee-Geschäft) generiert. Dazu zählen etwa Finanzberatungen, der Verkauf von anlagegebundenen Produkten oder die Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger. Die Fee-Erträge dürften weiter zulegen, während die Swiss Life im traditionellen und stark kapitalbindenden Geschäft mit Vorsicht agiert.
Zu den ersten neun Monaten legt die Swiss Life traditionell lediglich wenige Kennzahlen zur Volumenentwicklung vor. Im Schweizer Lebensversicherungsgeschäft entwickelt sich dieses verhalten. Denn da setzt die Gruppe vermehrt auch auf die Einbindung von Firmen in halbautonome Sammelstiftungen. Das damit generierte Volumen wird aber nur zu Teilen in der Rechnung abgebildet.
Die Swiss Life wird darüber hinaus auch aufzeigen, wie stark die schwache Entwicklung an den Finanzmärkten auf die für dritte verwalteten Vermögen (TPAM) gedrückt haben. Und die Frage stellt sich zudem, wie stark die Gruppe angesichts der steigenden Zinsen mit ihrem milliardenschweren Immobilienportfolio im Risiko steht.
ZIELE: Am Investorentag vor einem Jahr hat sich die Swiss Life neue Finanzziele gesetzt. Bis 2024 will der Konzern mit dem Gebühren einbringenden Geschäft einen operativen Gewinn von 850 und 900 Millionen Franken erwirtschaften. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es knapp 700 Millionen. Mit der Eigenkapitalrendite wird derweil eine Zielband von 10 bis 12 Prozent angepeilt.
Weiter will die Gruppe über 60 Prozent des Gewinns als Dividende an die Aktionäre ausbezahlen. Im vorherigen Programm waren es 50 bis 60 Prozent. Das Geld dafür stammt aus den erarbeiteten Barmitteln. Über die gesamte Strategieperiode sollen Barmittel in Höhe von 2,8 bis 3,0 Milliarden Franken von den operativen Einheiten zur Holding fliessen.
PRO MEMORIA: In der ersten Jahreshälfte hat die Swiss Life das Gebührengeschäft weiter ausgebaut: Die Fee-Erträge rückten um 8 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken vor und in Lokalwährungen gerechnet hätte gar ein Wachstum von 13 Prozent resultiert. Hingegen sank das Prämienvolumen um 1 Prozent auf 10,8 Milliarden. Um Währungseffekte bereinigt wies die Swiss Life da jedoch ein Plus von 2 Prozent aus.
Über die gesamte Gruppe hinweg stieg das Betriebsergebnis im schwierigen Börsenumfeld um 6 Prozent auf 922 Millionen Franken und unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 642 Millionen (+4%). Das Fee-Geschäft steuerte bereits 349 Millionen (+17%) zum Betriebsgewinn bei.
Die Swiss Life investiert über ihren Asset Management-Arm weiter in Immobilien. Im September erwarben die Swiss Life Asset Managers gemeinsam mit der Norges Bank je ein Bürogebäude in Berlin und Paris. In einem Tausch mit der Stadt Zürich gegen ein Grundstück in Seebach hat die Swiss Life zudem in Opfikon drei Baulandparzellen für den Bau von Wohnungen erworben. Und im August kaufte die Gruppe die Entwicklungsliegenschaft "AuPark" in Wädenswil
AKTIENKURS: Die Aktien von Swiss Life sind im bisherigen Jahresverlauf um nur um 13 Prozent gesunken, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI einen Rückgang um rund 16 Prozent verzeichnet hat. Bereits im vergangenen Jahr entwickelten sich die Titel überdurchschnittlich. Damals ging es allerdings in die andere Richtung - nämlich stark nach oben.
Hompage: www.swisslife.com
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