Der Mercedes-Benz Konzern hat im dritten Quartal ein Ergebnis je Aktie von 3,66 EUR erzielt, 0,48 EUR besser als der FactSet-Konsens und 1,92 EUR mehr als vor einem Jahr. Dank der verbesserten Verfügbarkeit von Chips stieg der Gesamtabsatz an Fahrzeugen um 35% von 471.000 auf 634.000. Der konsolidierte Umsatz stieg 19% auf 37,7 Mrd. EUR von 31,6 Mrd. EUR im Vorjahr.
Preis und Produktmix trugen wesentlich dazu bei, da das Unternehmen Chips weiterhin für Fahrzeuge mit höheren Margen vorhält und sich auf die Expansion im oberen Luxussegment konzentriert. Das bereinigte EBIT der Gruppe lag bei 5,3 Mrd. EUR gegenüber 3,1 Mrd. EUR im Vorjahr.
Das Management hat die Prognosen für 2022 angepasst. Das Unternehmen erwartet nun für Mercedes-Benz Cars, dass die bereinigte Umsatzrendite im Gesamtjahr im Bereich zwischen 13% und 15% liegen wird, anstatt wie zuvor prognostiziert zwischen 12% und 14%. Die bereinigte Umsatzrendite von Mercedes-Benz Vans wird nun zwischen 9% und 11% erwartet, anstatt wie zuvor zwischen 8% und 10%.
Wir denken, dass diese Prognose angesichts der beeindruckenden Performance von Mercedes im bisherigen Jahresverlauf und des starken Preisumfelds sinnvoll ist. Angesichts der neuen Prognose erwarten wir für 2022 einen Konzernumsatz von 150 Mrd. EUR, unverändert gegenüber unserer vorherigen Schätzung, und ein bereinigtes EBIT von EUR 19,9 Mrd. mit einer Marge von 13,5% - gegenüber unserer vorherigen Schätzung von EUR 18,8 Mrd. und 12,5%.
Unsere Margenannahme liegt am unteren Ende der Managementprognose aufgrund der anhaltenden Risiken durch Chip-Knappheit, Ukraine-Krise, COVID-19-Lockdowns in China und höhere Inputkosten.
Die Aktien von Mercedes-Benz werden derzeit mit einem attraktiven Abschlag von 37% auf unsere Fair Value-Schätzung (FVE) von 94 EUR gehandelt (voriges FVE: 92 EUR.