Es gibt nur sehr wenige Anlageklassen, die ein positives Jahr haben. Sowohl Aktien als auch Anleihen haben sich schwergetan und selbst Rohstoffe sind angesichts einer möglichen weltweiten Rezession ins Trudeln geraten.
Ein Vermögenswert aber ist der unumstrittene König des Jahres 2022: der US-Dollar. In den ersten drei Quartalen des Jahres legte der Greenback gegenüber dem Euro um gut 16% zu und auch gegenüber dem Pfund und dem Yen hat er aufgewertet.
Die Stärke des Dollars hat direkte Auswirkungen auf Unternehmen in den USA und Europa. Die Ergebnisse von US-Unternehmen, die den größten Teil ihrer Umsätze außerhalb des Landes erwirtschaften, werden sinken. Europäische Unternehmen, die viel Umsatz in den USA machen, werden profitieren.
Welche Aktien sind am meisten von einem starken Dollar betroffen?
Die Schlüsselfrage für Anleger im Zusammenhang mit dem starken US-Dollar lautet, wo die Unternehmen ihre Einnahmen erzielen, nicht, wo sie ansässig sind. Mit Hilfe des Morningstar Revenue Exposure by Country-Tools haben wir untersucht, welche US-Sektoren die meisten Einnahmen außerhalb des Landes generieren. Dies sind auch die Sektoren, die am härtesten unter der Dollarstärke leiden werden (siehe Abbildung 1).
Wir haben außerdem untersucht, welche europäischen Sektoren die meisten Einnahmen in den USA erwirtschaften. Das sind die Sektoren, die am meisten von der Stärke des Dollars profitieren werden (siehe Abbildung 2).
Die nachstehende Grafik zeigt einen Vergleich des repräsentativen Indexes für den jeweiligen Markt mit dem Morningstar US Market für die US-Sektoren und dem MSCI Europe für die europäischen Sektoren.
In den USA dürften Technologieunternehmen am meisten unter einem stärkeren Dollar leiden, während in Europa Unternehmen aus dem Gesundheitssektor am meisten vom Anstieg des Dollars gegenüber dem Euro profitieren könnten.