Nach einem kollektiven Kursrutsch haben die U.S.-Technologiegiganten ihre Quartalszahlen und Prognosen für das Jahr 2022 präsentiert. Nicht bei allen kam danach Erleichterung auf.
Investoren hinterfragen nach dieser abwechslungsreichen Berichtsaison, welche Geschäftsmodelle im Tech-Sektor noch zukunftsfähig sind.
Die Enttäuschungen
Allen voran hat Mark Zuckerberg’s Sozialmedien-Moloch Meta seine Anleger enttäuscht, was am Folgetag mit einem Kursrutsch von 26% bestraft wurde. Der Gründer und CEO selbst büßte dabei $31 Milliarden seines Vermögens ein.
Der Konzern konnte zwar mit seinem Umsatz die Erwartungen übertreffen, präsentierte jedoch ein unsicheres Gesamtbild- der Push ins sogenannte „Metaverse‘‘ trägt vorerst noch keine Früchte, und große Investitionen sind nötig, um die Abwanderung der Nutzer zu Rivalen, allen voran zum chinesischen TikTok, zu bremsen.
Auch die Streaming-Plattform Netflix rutschte nach ihrem Quartalsupdate deutlich ins Minus, nachdem das Abo-Wachstum hinter den hausinternen Erwartungen zurückgeblieben war. Für das Gesamtjahr zeigte sich Netflix zurückhaltender als Analysten erhofft hatten.
Dazu kommt, dass der Wettkampf um das Publikum den Profitmargen der gesamten Streaming-Industrie zusetzt, was längerfristig auf eine Konsolidierung der vielen Rivalen hindeutet.
Die erfreulichen Überraschungen
Apple, Amazon, Microsoft und Google-Mutter Alphabet konnten hingegen die Erwartungen der Märkte übertreffen und wurden im U.S.-Aktienhandel dafür belohnt. Sie gehören auch zur Gewinnerseite der voranschreitenden Digitalisierung der Unternehmenswelt, sowie der Etablierung hybrider Arbeitskonzepte.
Alphabet legte Anfang Februar beeindruckende Zahlen für das 4.Quartal 2021 vor – die Gewinnformel bestand aus wachsenden Werbeeinnahmen und verbesserter Geldabführung aus Online-Diensten, allen voran YouTube.
Microsoft segelt weiter im Aufwind seines Cloud-Produktes Azure, sowie eines wachsenden Geschäfts mit Dienstleistungen für Unternehmenskunden. Dem alteingesessenen Tech-Giganten aus Seattle kommen Skaleneffekte zugute, die ihn beim Wettrennen um das Cloud-Geschäft von anderen Softwareunternehmen abheben.
Eine Rekord-Nachfrage nach iPhones verhalf wiederum Apple zu einem Profitfeuerwerk im 1. Quartal 2022, das Ende Dezember auslief. Auch der Anstieg beim Mac-Absatz und den Abonnenten für Dienste wie Apple Music und iCloud überraschten Analysten.
Das Highlight kam jedoch zuletzt – Amazon-Aktien sind am Freitag zweistellig im Plus, nachdem Jeff Bezos’ Versandhaus seine Investoren mit einer Preiserhöhung für die weltweit über 200 Millionen Amazon-Prime-User verzückte.