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VIDEO: Wie erkenne ich eine Kaufgelegenheit in einem Bärenmarkt?

Wenn die Aktienmärkte einbrechen, sehen die Aktienkurse billig aus, aber nicht alles ist eine Kaufgelegenheit, sagt Alex Morozov, Aktien-Research-Chef von Morningstar in Europa. Es gilt, auf die Unternehmen zu achten, die Wettbewerbsvorteile aufweisen und günstig bewertet sind.

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Alex Morozov, Leiter Aktien-Research, Morningstar Europe. 

Wir leben in interessanten Zeiten. Viele Anleger sind wegen der Ausbreitung von Covid-19 in Panik geraten. Aber wer den Zyklus 2008-2009 erlebt hat, hat das schon mal gesehen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Markt so korrigiert. Einige meiner Kollegen, die etwas jünger sind, haben diese Art von Turbulenzen nicht erlebt. Für sie ist das also definitiv, sagen wir, interessant. Wir befinden uns gerade in einer Panikphase, wenn man bedenkt, dass wir jeden Tag sehen, wie die Märkte fünf bis zehzn Prozents ihres Wertes verlieren.

Aber nicht alles, was billig aussieht, ist auch billig. Wir gehen nach dem Discounted-Cash-Flow-Ansatz bei der Bewertung von Unternehmen vor. Der Wert eines Unternehmens ist der Gegenwartswert seiner zukünftigen Cashflows - Cashflows, die 10, 15, 20 Jahre in der Zukunft liegen. Zu diesen Cashflows gehören gute und schlechte Quartale, Rezessionsphasen und Zeiten der wirtschaftlichen Expansion. Uns geht es darum zu identifizieren, ob ein Geschäftsmodell potenziell über dem Wert liegen, den der Markt bereit ist, dafür zu zahlen.

Das Problem ist jedoch, dass das Unternehmen in der Mitte des Zyklus viel mehr wert sein könnte, aber es könnte sein, dass das Unternehmen es nicht bis zur Mitte des Zyklus schafft, dass es in Konkurs geht oder dass es unter einer längeren Konjunkturabschwächung leidet. Wir wollen also sicherstellen, dass wir die offensichtlichen Risiken des gegenwärtigen Konjunkturabschwungs, die kurzfristige Liquiditätskrise oder das Konkursrisiko, nicht ignorieren. So prüfen wir alle Unternehmen, von denen wir sagen, dass sie einen langfristigen Wettbewerbsvorteil haben, genau, um sicherzustellen, dass sie nicht in Schwierigkeiten geraten.

Es gibt möglichkeiten, zu Unrecht abgestrafte Unternehmen zu identifizieren. Es gibt Unternehmen mit großen Wettbewerbsvorteilen, denen wir Wide Moat Ratings vergeben, die günstig notiert sind. Einige haben eine geringe oder mittlere Unsicherheit, was ihren Wettbewerbsvorteil anbelangt. Im aktuellen Ausverkauf des Marktes sehen wir tatsächlich eine ganze Reihe von Unternehmen, die nicht nur einen Wide Moat und eine geringere mittlere Unsicherheit aufweisen, sondern auch das Morningstar-Rating von vier oder fünf Sternen haben, was unserer Meinung nach den größten Abschlag gegenüber unserer Schätzung des inneren Wertes darstellt.

Einige Beispiele: Diageo, McDonald's oder Roche. Das sind einige der Unternehmen, bei denen Sie keine wirklich signifikanten Auswirkungen der Coronakrise auf ihre langfristige Cashflow-Generierung. Das sind die Geschäfte, die die Auswirkungen kaum über einen längeren Zeitraum spüren werden. Solche Unternehmen möchten wir unseren Kunden nahe bringen, die sollten sich Investoren anschauen. 

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Über den Autor

Morningstar.co.uk Editors