Der Fonds DWS Concept Kaldemorgen wird seit seiner Auflegung im Mai 2011 von Namensgeber Klaus Kaldemorgen verantwortet. Kaldemorgen ist einer der erfahrensten Fondsmanager Deutschlands. Er begann seine Karriere 1982 bei der DWS zunächst im Rentenfondsmanagement und arbeitete später als Aktienfondsmanager, wo er sich einen guten Track Record aufgebaut hat. So verwaltete er unter anderem zwischen 1994 bzw. 1991 und erfolgreich die DWS Flaggschifffonds DWS Vermögensbildungsfonds I und DWS Akkumula.
Im Jahr 2011 beschloss Kaldemorgen, sich mit seinem neu gegründeten Multi Asset Total Return Team zukünftig auf Multi-Asset Strategien zu konzentrieren. Nach anfänglichen Turbulenzen in den ersten Monaten nach der Auflegung des Fonds, die sich in einem absoluten Verlust von 4% im August 2011 niederschlugen, konnte sich der Fonds zum Jahresende stabilisieren und hat sich seitdem hervorragend entwickelt. Da der Fonds ein absolutes Renditeziel mit einem sehr flexiblen Ansatz verfolgt, der den Einsatz von Shortpositionen auf einzelne Titel oder Marktesegmente einschließen kann, gruppieren wir ihn in der Kategorie ALT-Multistrategy ein. Auch verglichen mit flexiblen Mischfonds können die risikoadjustierten Ergebnisse, beispielsweise gemessen an der Sharpe-Ratio, überzeugen. Anleger sollten jedoch beachten, dass das Risikoziel des Fonds, eine maximale Standardabeweichung und ein maximaler Verlust von 10% p.a., dazu führt, dass die Aktienquote im Vergleich mit der Konkurrenz eher unterdurchschnittlich ausfällt (bisheriges Maximum 45%).
Der Fokus des Prozesses liegt auf der Top-Down Allokation, die auf der Marktmeinung von Kaldemorgen und seinem Team basiert und Investmentthemen sowie Relative-Value-Überlegungen miteinschließt. Nachdem wir uns bei unserer Einschätzung in den ersten Jahren des Fonds zunächst auf Kaldemorgens langjährige Aktienmarkterfahrung und seinen guten Track Record in seinen ehemaligen Aktienmandaten gestützt hatten, haben wir in den letzten Jahren zunehmend Vertrauen in die Fähigkeiten von Kaldemorgen und seines Teams innerhalb des deutlich breiteren Multi-Asset-Universums gefasst. Das Team hat sich unter unterschiedlichen Marktbedingungen gut geschlagen, was sich z.B. in der antizyklischen Steuerung des Aktienexposures oder beim Aufspüren von Investmentthemen wie High Yield Anleihen in 2016 zeigt. Dazu hat sich das Risikomanagement, das von zwei auf Risikomanagement spezialisierten Teammitgliedern verantwortet wird, auch in volatileren Jahren wie 2015 und 2016 bewährt. Dies betrifft sowohl die Einhaltung der Verlustobergrenzen als auch das Management des Risikobudgets, das es dem Manager bislang erlaubte, frühzeitig wieder Positionen aufzubauen, um von Erholungen an den Märkten zu profitieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt für unsere Ratingentscheidung ist die Nachfolgeplanung, da Kaldemorgen in einigen Jahren in den Ruhestand gehen könnte. Zwar hat der Manager seinen Vertrag bei der DWS zunächst um zwei weitere Jahre von 2019 bis 2021 verlängert, was wir begrüßen, doch lässt er die Planung darüber hinaus noch offen. Kaldemorgen hat in den letzten Jahren ein stabiles und erfahrenes Team aufgebaut, das seit 2013 trotz der Turbulenzen auf Deutsche-Bank-Ebene keine personellen Verluste zu verzeichnen hatte. Er hat zudem frühzeitig begonnen, seine Teammitglieder in die Entscheidungsprozesse mit einzubinden und ihnen Verantwortung für eigene Sektoren und Fonds zu übertragen. So verwalten beispielsweise die Senior-Manager im Team, Henning Potstada und Christoph Schmidt, seit 2009 bzw. 2013 jeweils erfolgreich eigene Multi Asset Fonds (DWS Multi Opportunities und DWS Dynamic Opportunities). Seit diesem Jahr wird das Multi Asset Total Return Team zudem gemeinschafltich von Kaldemorgen und Potstada geleitet. Wir haben nun die Konfidenz entwickelt, dass das Team erfahren genug ist, um die erfolgreiche Strategie auch nach einem möglichen Ausscheiden Kaldemorgens im Jahr 2021 fortzuführen, weswegen wir das Rating des Fonds von Bronze auf Silver heraufstufen.