Nachdem Berkshire Hathaway wenig Überraschendes an Ergebnissen für das zweite Quartal ausgewiesen hat, belassen wir unsere Fair-Value-Schätzung von 330.000 USD je A-Aktie (220 USD je B-Aktie) unverändert. Unverändert bleibt auch das Wide Moat Rating, das einen großen Wettbewerbsvorsprung der Holding gegenüber Wettbewerbern signalisiert. Der Umsatz im zweiten Quartal, der nun auch nicht realisierte und realisierte Gewinne und Verluste aus den Anlage- und Derivateportfolios von Berkshire beinhaltet, erhöhte sich um 19,3% auf 68,6 Mrd. USD. Im ersten Halbjahr verschlechterte er sich um 2,9% auf 119,0 Mrd. USD.
Nach Ausschluss der Auswirkungen von Gewinnen und Verlusten aus Anlagen und Derivaten und sonstigen Bereinigungen stieg der operative Umsatz im zweiten Quartal um 8,4% auf 62,2 Mrd. USD. Für das erste Halbjahr wurde ein Minus von 0,8% auf 120,7 Mrd. USD verbucht. Bereinigt um die Auswirkungen von Gewinnen und Verlusten aus Anlagen und Derivaten verbesserte sich der operative Gewinn im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 67,3% auf 6,9 Mrd. USD. Für das erste Halbjahr 2018 ergab sich ein Plus von 58,7% auf 12,2 Mrd. USD.
Bei Berücksichtigung der Auswirkungen von Gewinnen und Verlusten aus Anlagen und Derivaten verbesserte sich der operative Gewinn von Berkshire im zweiten Quartal um 181,8% auf 12,0 Mrd. USD. Im ersten Halbjahr wurde ein Plus von 30,7% auf 10,9 Mrd. USD verzeichnet. Ohne Aktienrückkäufe im letzten Jahr erhöhte sich der Nettoertrag je Aktie mit gleicher Ausstattung wie Klasse A im zweiten Quartal in einem ähnlichen Ausmaß auf 7,3 Mrd. USD. Im ersten Halbjahr 2018 lag der Wert bei 6,6 Mrd. USD.
Der Buchwert je Aktie, der sich als recht gute Kennzahl zur Messung der Veränderungen des inneren Werts von Berkshire eignet, nahm im Quartalsvergleich um 3,1% auf 217.677 USD zu (von 211.184 USD zum Ende des ersten Quartals 2018). Dieser Wert übertraf unsere Prognose von 216.464 USD. Das Unternehmen beendete das Juni-Quartal mit Barmitteln und Barmitteläquivalenten von 111,1 Mrd. USD und damit mit einem Plus gegenüber den 108,6 Mrd. USD zu Ende März. Damit sollte Berkshire noch liquide Mittel von rund 86 Mrd. USD haben, die für Investitionen, Übernahmen, Aktienrückkäufe und Dividenden genutzt werden können. Im zweiten Quartal wurden keine nennenswerten Verpflichtungen für Akquisitionen eingegangen, auch setzte das Unternehmen kein Kapital für Aktienrückkäufe oder Dividenden ein.
Zuversicht über die Perspektiven
Auch wenn wir die Ansicht vertreten, dass Berkshire es derzeit kaum schaffen wird, seinen Buchwert je Aktie stetig mit zweistelligen Wachstumsraten zu steigern (was immerhin sechsmal in den Jahren 2008-17 geschah), dürfte das Unternehmen unserer Meinung nach den Buchwert je Aktie trotzdem weiter mit hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Wachstumsraten ausbauen. Somit dürften die Ergebnisse stabil und beständig über Berkshires Kapitalkosten liegen. Das ist etwas, was wir von Unternehmen mit breitem Wettbewerbsvorsprung erwarten.
Wer kommt nach Buffett?
Was die Nachfolgeplanung angeht, gehen wir davon aus, dass die drei Funktionen von Buffett – Chairman, CEO und Anlageverwalter – nach seinem Rückzug aus der Firma aufgeteilt werden. Wir sind seit Langem überzeugt, dass Buffets Sohn, Howard Buffett, den Posten des Non-Executive Chairman übernehmen wird. Ted Weschler und Todd Combs dürften gemeinschaftlich die Rolle des Anlageverwalters von Berkshires Investmentportfolio übernehmen. Für die Funktion des CEO gibt es unserer Meinung nach zwei ausgezeichnete Kandidaten – Ajit Jain und Greg Abel. Beide würden einzigartige Qualitäten mit sich bringen. Wir würden es vorziehen, wenn Jain die Kontrolle für das gesamte Assekuranzgeschäft bei Berkshire übernimmt und Abel (der Erfahrung im operativen Bereich und mit Übernahmen besitzt) sich auf die Verantwortung für die Kapitalallokation konzentriert.
Wir schätzen den fairen Wert der Berkshire Hathaway Aktie auf 220 USD. Bei einem Kurs von 206 USD zum Börsenschluss an der NYSE am Dienstag, 14.8., war die Aktie leicht unterbewertet.
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