Apple hat für das dritte Geschäftsquartal solide Zahlen vorgelegt. Der Verkauf von iPad-Geräten und der Dienstleistungsumsatz waren besonders stark, während sich der Absatz von Premium-iPhones (iPhone 7 und 7 Plus) auch während der üblichen Sommerflaute gut hielt. (Für den Herbst wird das neue iPhone erwartet.) Ebenfalls legte das Unternehmen einen Ausblick für das vierte Geschäftsquartal vor, der einige der Bedenken seitens der Anleger über Produktionsverzögerungen beim neuen Ultra-Premium-iPhone Apples (das wir hier „iPhone X“ nennen) beschwichtigt haben dürfte. Daher erhöhen wir unsere Fair-Value-Schätzung von 138 auf 145 US-Dollar – vornehmlich aufgrund der besseren Preisgestaltung für das iPhone und Annahmen für die Bruttomargen. Wir bekräftigen zudem unser Narrow Moat Rating (enger Wettbewerbsvorsprung) für Apple.
Nach Bekanntgabe der Zahlen stiegen die Aktien (nachbörslich) um sechs Prozent infolge dieser überzeugenden Neuigkeiten und der anhaltenden Begeisterung für das iPhone X, das für 999 US-Dollar oder mehr angeboten werden könnte. Damit notiert die Aktie über dem von uns taxierten fairen Wert, und wir würden Anlegern raten, einen günstigeren Einstiegszeitpunkt abzuwarten.
Längerfristig beurteilen wir das iPhone X nur verhalten optimistisch. Unseres Erachtens besitzt Apple zwar eine gute Chance, kurzfristig noch höhere Preise zu erzielen. Dennoch hinterfragen wir das Ausmaß der Kannibalisierung seiner herkömmlichen Premium-iPhones (iPhones der Serie 7), längere Ersatzzyklen nach dem Launch (da Kunden des iPhone X nicht mehr jedes Jahr ein Upgrade wahrnehmen könnten) und ob die Einführung des iPhone X bedeutet, dass Apple dauerhaft Geräte in einer Preisklasse von 999 US-Dollar oder mehr einführen kann oder ob dieser Ultra-Premium-Launch (im schlechtesten Fall) eine einmalige Sache ist oder in unregelmäßigen Abständen stattfinden wird.
Im Juni-Quartal erzielte Apple einen Umsatz von 45,4 Milliarden US-Dollar – ein Plus von sieben Prozent im Jahresvergleich und am oberen Ende der Vorgabespanne des Unternehmens von 43,5 Milliarden Dollar bis 45,5 Milliarden Dollar. Apple setzte im Quartal 41 Millionen iPhones ab, also zwei Prozent mehr als im Vorjahr, während in vielen Schwellenländern ein Plus von mindestens 25 Prozent erzielt wurde. Das Unternehmen stellte fest, dass der Absatz der Premium-iPhones 7 und 7 Plus mehr als zehn Prozent höher ausfiel als der des iPhone 6 und 6 Plus vor einem Jahr.
Zum Börsenschluss am Dienstag, 8. August, belief sich der Kurs der Apple-Aktie an der Nasdaq auf 160,08 US-Dollar, was über unserer Fair-Value-Schätzung von 155 US-Dollar pro Aktie liegt.
Wichtige Hinweise: Analysten von Morningstar müssen sich in ihrem Verhalten an den Ethikkodex, die Richtlinie für Wertpapierhandel und Offenlegung und die Richtlinie zur Integrität von Investment-Research von Morningstar halten. Nähere Informationen zu Interessenkonflikten erhalten Sie hier.