Es war eine Berg- und Talfahrt für die Edelmetalle Gold und Silber im vergangenen Jahr, aber die Aktien der Minenbetreiber blicken auf eine phantastische Performance 2016 nach einer langjährigen Durststrecke zurück. Wie bereits berichtet, waren Fonds der europäischen Morningstar Kategorie „Aktien Edelmetalle“ im Jahr 2016 die stärksten Performer mit einem Jahresplus von durchschnittlich knapp 60 Prozent. Dieser freundliche Trend hat sich auch im Januar fortgesetzt. Edelmetallfonds legten im abgelaufenen Monat im Schnitt um rund neun Prozent zu.
Trifft das Bonmot zu, dass Minenunternehmen eine gehebelte Wette auf das zugrundeliegende Metall darstellen, dann sollten Investoren in diesem Jahr bei diesen Sektorfonds Vorsicht walten lassen. Die Aussichten für den Goldpreis sind ungewiss und hängen von etlichen politischen und makroökonomischen Imponderabilien ab, wie die US-Geldpolitik, die geopolitische Großwetterlage und die Inflationsaussichten. Experten erwarten auch, dass die Nachfrage nach physischem Gold den Preis stützen wird. Investoren sollten allerdings beachten, dass mit einer Schwankungsintensität von 35 Prozent pro Jahr diese Sektorfonds nichts für schwache Nerven sind und allenfalls als Beimischung im Portfoliokontext zu gebrauchen sind.
Unsere Übersicht unten zeigt die Tops und Flops auf Ebene der Morningstar Fondskategorien für den Monat Januar. Neben den Performance-Daten für die Perioden 1 Monat, 12 Monate und drei Jahre (annualisiert) finden Sie auch die relevanten Risikokennzahlen, Volatilität und maximaler Verlust, in den Spalten weiter rechts.
Tabelle: Die besten und schlechtesten Fondskategorien im Januar
Auch die Kategorie “Aktien Brasilien” zählte erneut zu den Top Performern mit einem Plus von knapp acht Prozent. Die extrem schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Jahr steht im Kontrast zu exzellenten Performance von Brasilien-Aktien, die auch im Januar von der Hoffnung der Anleger auf Reformen zu neuen Höhen getrieben wurden. Das zog auch die Kategorie Aktie Lateinamerika in die Höhe, die traditionell von brasilianischen Aktien dominiert wird. Der maximale Verlust von 57 bzw. 43 Prozent zeigt indes, dass seit 2014 keinesfalls nur eitel Freude an den brasilianischen und anderen lateinamerikanischen Märkten herrschte.
Asiatische Aktienfondskategorien, und hier insbesondere diverse „Aktien China“ Kategorien konnten ebenfalls im Januar deutlich zulegen. Dabei lagen vor allem Aktien aus Hongkong und anderen chinesischen Aktiensegmenten vorn. Die Regionenfonds „Greater China“, die auch Taiwan umfasst, fanden sich ebenfalls unter die besten Fondskategorien wieder.
Unsicherheit um Griechenland drückt auf den Aktienmarkt
Und ewig grüßt das griechische Murmeltier: Die wachsenden Spannungen zwischen Griechenland und seinen Geldgebern aus der Eurozone haben den griechischen Aktienmarkt erneut unter Druck gesetzt. Differenzen über Arbeitsmarktreformen und Reformen im Energiesektor warfen erneut Zweifel über neue Hilfszahlungen auf, die zur Schuldentilgung in der zweiten Jahreshälfte essentiell sind.
Zu den Verlierern zählten im Januar auch Energie-Aktien. Sie fielen um knapp vier Prozent. Auch wenn viele Investoren weiterhin auf steigende Ölpreise setzen, wirkte sich das nicht positiv auf die Kurse der Ölkonzerne aus, da steigende Notierungen auch US-Ölförderer Rückendwind verschaffen dürfte, die ihre Produktion entsprechend hochfahren werden. Auch die Abflachung der Futures-Kurve könnte das Pendel stärker zugunsten von Finanzinvestoren zu Lasten der Energiekonzerne schwingen lassen; erstere hatten in den vergangenen Jahren unter dem Contango-Effekt zu leiden, der wiederum den mit großen Lagerkapazitäten ausgestatteten Konzernen zugutekam.
Zu den Verlierern unter den Morningstar Fondskategorien im Januar zählten auch Immobilien-Aktien. Hier dürfte die Bedenken über anstehende Rendite-Anstiege, die typischerweise Gift sind für Immobilienkonzerne, im Vordergrund gestanden haben. Am glimpflichsten kamen noch US-lastige Reits-Fonds durch den Januar, europäische Immobilien-Aktien büssten im Schnitt dagegen gut drei Prozent ein.