Hatten Portfolio-Lenker in der bekannten monatlichen Fondsmanager-Umfrage einer US-Grossbank Ende Oktober noch die Wahl des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump als das grösste potenzielle Risiko für die Kapitalmärkte (neben dem möglichen Auseinanderbrechen der Eurozone!) hervorgehoben, so dürften sich viele Beobachter nunmehr erstaunt die Augen reiben: US-Aktien waren die grossen Gewinner im November. Das spiegelt sich auch in unserer monatlichen Performance-Übersicht nach Fondskategorie wider. Fünf der zehn besten Kategorien im November waren Fonds für US-Aktien. USA Small Cap Fonds gewannen im Schnitt 13,4 Prozent, gefolgt von US Mid Caps (9,9 Prozent) und USA Standardwerte-Value (8,7 Prozent).
Anleger haben sich offenbar nach der US-Wahl entschieden, nur die positiven Aspekte des Trump-Wahlsiegs für die Märkte zur Kenntnis zu nehmen. Man hofft offenbar auf einen starken Schub bei den Unternehmensgewinnen im Zuge der geplanten Steuersenkung. Auch das erhoffte (indes noch keinesfalls beschlossene) Infrastrukturprogramm der Trump-Administration wird von Anlegern goutiert. Ignoriert wurden bis dato die Gefahren einer möglichen protektionistischen US-Handelspolitik und die Gefahren, die daraus für die globale Konjunktur erwachsen könnten.
Rückenwind erhielten USA-Investments übrigens vom erstarkenden US-Dollar, der im November gegenüber dem Franken um rund drei Prozent aufwertete.
Global investierende Fonds der Sektoren Financials und Energie befanden sich ebenfalls unter den Top-Performern, wie auch zwei britische Nebenwertekategorien. Bei Letzteren handelt es sich indes um sprichwörtliche falsche Hasen: Der Zuwachs von 7,0 Prozent bei UK Small Cap Fonds und 6,4 Prozent bei UK Mid Cap Fonds im November basierte zum grössten Teil auf Währungsverschiebungen. Rechnet man den Pfund-Effekt heraus, dann fiel das Plus um Etliches kleiner aus: Auf GBP-Basis belief sich das Plus nur auf 1,5 bzw. 0,9 Prozent.
Wie nicht anders zu erwarten war, waren die Verlierer ebenso klar zu benennen wie die Gewinner: Emerging Markets Fondskategorien mussten die höchsten Verluste hinnehmen. Türkei-Aktien sackten um knapp 11,6 Prozent ab, was auch von Verlusten bei der Lira verstärkt wurde. Auch lateinamerikanische und asiatische Länderkategorien mussten abgeben. Dabei waren die Verluste nicht auf die Aktienseite begrenzt: Zwei Kategorien für globale Schwellenländer-Bondfonds zählten zu den schwächsten zehn im November, wenn auch die Verluste mit jeweils rund vier Prozent noch relativ moderat anmuten.
Tabelle: Gewinner und Verlierer im November nach Morningstar Kategorie