Der starke Run auf Schwellenländerfonds hat sich auch im September fortgesetzt. Dies gilt vor allem für Aktienfonds, aber auch Emerging Markets Renten-Kategorien sahen erneut eine starke Nachfrage. Das geht aus der aktuellen Morningstar Fondsabsatzstatistik hervor. Nach hohen Abflüsse im Zuge der Underperformance von Schwellenländer-Investments in den vergangenen Jahren markiert das laufende Jahr eine bemerkenswerte Wende, die parallel verläuft zur substanziellen Markterholung an den Schwellenländerbörsen.
Auf Ebene der Asset-Klassen mussten Aktienfonds aufgrund fortlaufender Abflüsse aus aktiv verwalteten Fonds per Saldo netto erneut Anteilsscheinrückgaben hinnehmen. Derweil verbuchten Aktienindexfonds (ex ETFs) erneut Zuflüsse.
Relativ robust war im September die Nachfrage nach Mischfonds und alternativen Fonds. Allerdings verläuft die Nachfrage in diesem Jahr hier deutlich gedämpfter als in den Vorjahren. Die höchsten Zuflüsse auf Ebene der grossen Asset Klassen konnten Rentenfonds im September verbuchen, wie die untere Tabelle zeigt.
Tabelle: Nachfrage nach Asset-Klasse im September
Auf Ebene der Fondskategorien waren neben Schwellenländerfonds vor allem alternative Multistrategie-Produkte im September stark nachgefragt. Indes findet sich unter den Top-Sellern nach Fondskategorie nur eine einzige Mischfondsgruppe – die der ausgewogen investierenden Euro-Mischfonds. Bei Bonds wurden vor allem flexibel investierende Produkte gekauft.
Tabelle: Die Fondskategorien mit den höchsten Zuflüssen (ex Geldmarkt)
Im September ging der Exodus aus Japan-Standardwertefonds weiter, die zum achten Monat in Folge Abflüsse hinnehmen mussten. Dies kommt im Zuge des zunehmenden Pessimismus unter Anlegern hinsichtlich der wirtschaftlichen Perspektiven des Landes. Auch etliche andere Aktienstandardwerte-Kategorien wurden verkauft, vor allem europäische und Eurozonen-Produkte. Bei global anlegenden Bond-Fonds gingen die hohen Abflüsse vor allem auf das Konto der zwei Megafonds von Franklin Templeton.
Tabelle: Die Fondskategorien mit den höchsten Abflüssen (ex Geldmarkt)
Bei den Anbietern konnten erneut Nordea, Union Investment PIMCO und Amundi punkten. Diese Gesellschaften konnten auch bis dato im laufenden Jahr hohe Zuflüsse verbuchen. Den höchsten Absatz konnte im September indes Allianz Global Investors verzeichnen, was vor allem auf das Konto des neu lancierten Fonds Allianz Selection Fixed Income – Stratégies Obligataires zurückgeht, der 1,2 Milliarden Euro einsammeln konnte.
Tabelle: Die Fondsanbieter mit den höchsten Zuflüssen (ex Geldmarkt)
Die Zeit des Leidens setzte sich für Franklin Templeton auch im September fort. In diesem Jahr hat das US-Haus 16,5 Prozent seiner zu Jahresanfang gemessenen Assets aufgrund von Mittelabflüssen verloren. Gelitten haben dabei vor allem, aber bei weitem nicht nur, die beiden Fonds Templeton Global Bond und Templeton Global Total Return Bond. Unterboten wurde Franklin Templeton in diesem Jahr nur vom Emerging Markets Spezialisten Aberdeen, der erneut nicht von der Nachfrage nach Emerging Markets Fonds profitieren konnte. Den Schotten gingen in diesem Jahr knapp 19 Prozent ihrer Fondsgelder per Ende 2015 verloren.
Tabelle: Die Fondsanbieter mit den höchsten Abflüssen (ex Geldmarkt)
Zum Schluss ein Blick auf die Absatzbilanz der grössten Publikumsfonds. Der grösste Fonds in Europa, der SLI Global Absolute Return Strategy, verliert zunehmend an Glanz. Insgesamt flossen der Strategie rund 1,8 Milliarden Euro im September ab, die überwiegend aus der in der unteren Tabelle nicht aufgeführten Luxemburger Tranche verloren gingen. Indes konnte der Nordea Stable Return ungeachtet des im September eingeschränkten Vertriebs – es werden nur noch Zeichnungen von Altkunden angenommen --- rund 1,2 Milliarden Euro anziehen. Ab Oktober haben weitere Vertriebseinschränkungen gegriffen, sodass zu vermuten ist, dass das Tempo der Zuflüsse in den kommenden Monaten zurückgehen wird.
Unter den grossen Fonds konnten zusätzlich nur der AB Global High Yield Portfolio und der DWS Top Dividende nennenswerte Zuflüsse verbuchen. Die Fonds profitieren von der Nachfrage nach Hochzinsanleihen- und Dividendenfonds.
Tabelle: Die Absatzbilanz der grössten Publikumsfonds (ex Geldmarkt)