Die Europäische Zentralbank dürfte einmal mehr Pate bei der tausendfachen Entscheidung von Anlegern gestanden haben, in Bonds zu investieren. Nachdem die EZB am 10. März entschieden hatte, nunmehr auch Unternehmensobligationen in ihrem Kaufprogramm zu berücksichtigen, wurden entsprechende Anlagefonds der Morningstar-Kategorie EUR Unternehmensobligationen regelrecht mit Geld überschüttet. Wie aus unserer monatlichen Fondsabsatzstatistik hervorgeht, verzeichneten auch Fonds der Kategorie EUR – High Yield im März die höchsten Nettozuflüsse in einem Monat seit März 2015 (seinerzeit setzte das EZB-Kaufprogramm erstmals ein).
Wie aus unseren Absatzschätzungen für den europäischen Fondsmarkt hervorgeht, wurden im März Aktienfonds dagegen überwiegend verkauft. Sie mussten Abflüsse von 7,98 Milliarden Euro hinnehmen. Mit der weiteren Ausnahme von Convertible Fonds konnten sonst waren alle anderen Langfrist-Gruppen Zuflüsse verbuchen.
Stichwort Aktienfonds: Das Gros der Abflüsse ging auf das Konto aktiv verwalteter Fonds; dagegen büssten (nicht-börsennotierte) Indexfonds nur minimal ein. Im März konnten Aktien-ETFs allerdings nicht von der Schwäche aktiver Fonds profitieren: Sie verloren gut 2,2 Milliarden Euro (lesen Sie hier mehr).
Im Gegensatz zur tiefroten Absatzbilanz der ersten zwei Monate konnten Langfristfonds positive Zahlen im März verbuchen: ihnen gingen netto 13,12 Milliarden Euro zu. Auf das gesamte Quartal gesehen war die Vertriebsbilanz von Langfristfonds jedoch mit einem Minus von 24,03 Milliarden tiefrot. Auch Geldmarktfonds mussten per Saldo Abflüsse im ersten Quartal hinnehmen, die auf die hohen Abflüsse im März zurückgingen.
Lesen Sie hier mehr über die Fondsabsatzbilanz nach Kategorien und Anbietern --- und wie sich die größten europäischen Publikumsfonds im März im Vertrieb geschlagen haben.