Der US-Aktienmarkt gilt als einer der effizientesten Segmente des Kapitalmarkts überhaupt. Hier sind gute Fonds rar gesät. Wir stellen drei US-Standardwerte-Fonds vor, die von unseren Fondsanalysten ein positives Rating halten und es in der Vergangenheit geschafft haben, besser zu performen, als vergleichbare Produkte. Alle drei unterscheiden sich in der Ausrichtung und legen jeweils den Fokus auf Substanzwerte, Wachstumsaktien sowie Aktien, die keinem speziellen Investmentstil folgen. Für alle drei Fonds bestätigen wir das Morningstar Analyst Rating „Bronze“.
MFS Meridian Funds - U.S. Value Fund A1
Die Fondsmanager Steven Gorham, Nevin Chitkara und Kate Mead sind seit über neun Jahren im Einsatz und verfolgen einen langfristigen, auf Geduld angelegten Ansatz, der sich bislang bezahlt gemacht hat. Die Manager sind auf Standardwerte aus, die sie für einen langen Zeitraum halten. Das zeigt sich in einer vergleichsweise geringen Umschichtungshäufigkeit. Bei der Titelauswahl schauen die Manager nicht nur auf eine günstige Bewertung, sondern auch auf solide Geschäftsmodelle.
Der Ansatz hat sich in der Vergangenheit ausgezahlt: 2012 und 2013 hat sich der MFS Meridian Funds - U.S. Value Fund besser entwickelt als der Durchschnitt seiner Morningstar Kategorie „Aktien USA Standardwerte Value“. Das lag unter anderem an der Titelauswahl 2013 und dass die Fondsmanager REITS und Versorger gemieden haben. Auf der anderen Seite kostete das letzte Jahr Performance (die im laufenden Jahr aber wieder aufgeholt wurde). Für Morningstar Analystin Fatima Khizou hat sich der geduldige Ansatz und das Augenmerk bei der Aktienauswahl auch in turbulenten Zeiten bezahlt gemacht: 2008 und 2011 wurde der Fonds nicht ganz so stark in Mitleidenschaft gezogen und konnte seine Verluste begrenzen.
Mit laufenden Kosten von 1,92 (KIID Ongiong Charge) ist der MFS Meridian Funds - U.S. Value Fund allerdings über den Durchschnitt der Vergleichskategorie.
Der Fonds musste vor nicht allzu langer Zeit wesentliche Personelle Änderungen hinnehmen. Vor gut einem Jahr entließ Fondsmanager und CEO Chris Davis seinen Co-Canager Ken Feinberg und ersetzte ihn durch den langjährigen Analysten und Manager des Davis Opportunity, Danton Goei. Die Folge war eine Herabstufung des Morningstar Analyst Ratings von „Gold“ auf „Bronze“. Goei ist seit 17 Jahren bei Davis und nun seit etwas mehr als einem Jahr an der Seite von Chris Davis, aber es gab schon einige wesentliche Veränderungen. Im Gegensatz zu früher sind beide Fondsmanager nun gemeinsam für die Investmententscheidungen verantwortlich. Zudem wurde stärker in Richtung Wachstumswerte investiert und beispielsweise Las Vegas Sands und Amazon neu ins Portfolio aufgenommen.
Auch wenn es sich dem Namen nach hier um einen Value-Fonds handelt, enthält er deutlich mehr Wachstumselemente als früher: Bis Anfang 2011 ist der Fonds innerhalb der Standardwerte immer weiter nach rechts in der Morningstar Style Box gewandert und befindet sich seitdem an der Grenze zwischen Blend und Growth. Zu den größten Positionen gehören aktuell Amazon, Google und Wells Fargo (je gut 6%), Berkshire Hathaway, American Express und JP Morgen Chase (4%-4,5%).
Bei der Performance muss das neue Gespann noch überzeugen und das Stock Picking außerhalb des Finanzsektors muss sich ebenso verbessern. Morningstar Analystin Fatima Khizou ist aufgrund der Erfahrung der Manager dennoch überzeugt, dass der Davis Value Fund für Anleger gute Chancen auf erfolgreiche Picks hat. Das Analyst Rating „Bronze“ wird daher bestätigt. Mit laufenden Kosten (KIID) von 1,8% liegt der Fonds allerdings leicht über dem Durchschnitt der Morningstar Kategorie Akien USA Standardwerte Blend.
Im Januar 2013 hat Lawrence Kemp diesen Fonds übernommen. Der erfahrene Growth-Manager kommt von der UBS und hat dort bereits seinen Investmentansatz erfolgreich umgesetzt. Schon damals hatten seine Fonds mit Wachstumsfokus positive Morningstar Analyst Ratings. Zusätzlich können er und sein achtköpfiges Team auf das Risikomanagement aus dem Hause BlackRock zugreifen. Es wird nach Aktien gesucht, die deutliche Wachstumschancen im Vergleich zur Peergroup haben. Dabei ist das Portfolio in drei Bereiche aufgeteilt: Unternehmen mit einem sehr schnellen Wachstum, Unternehmen mit beständigem Wachstum und Titel, deren Wachstum eher zyklischer Natur ist.
Seit Kemp den Fonds vor fast drei Jahren übernommen hat, war die Performance durchwachsen. Bislang lag er jedes Jahr hinter seiner Benchmark, dem Russell 1000: in 2013 um 0,1% und vergangenes Jahr um 4,4%. Im laufenden Jahr ist der Fonds 1,2% hinter seiner Benchmark, dafür 2,2% besser als der Durchschnitt der Morningstar Kategorie Aktien USA Standardwerte Growth.
Morningstar Analystin Fatima Khizou ist dennoch von dem Ansatz überzeugt, zumal er sich schon in der Vergangenheit bewährt hat und die entsprechenden Fonds sowohl Benchmark als auch Vergleichsgruppe outperformed haben. Zu den größten Positionen gehören Google und Facebook mit jeweils über 5%, AbbVie, Visa und Amazon (je 3-4%). Bei den Kosten liegt der Fonds im Kategoriedurchschnitt mit 1,86% KIID Ongoing Charge.