Im Zuge der Restrukturierung bei First State Stewart dreht sich auch das Personalkarussell. Das bleibt für drei Fonds für das Analyst Rating nicht ohne Folgen. Der Stewart Investors Asia Pacific Leaders, der Asia Pacific sowie der Schwellenländer-Fonds Global Emerging Markets Leaders wurden auf die Beobachtungsliste gesetzt, was gleichzeitig eine temporäre Aussetzung des Ratings zur Folge hat. Bereits im Sommer berichteten wir über die Herabstufung der drei First-State-Fonds von Gold auf Silber aufgrund der Restrukturierung der Investmentgesellschaft. Zu diesem Zeitpunkt war der Stand der Dinge jedoch noch, dass die jeweiligen Fondsmanager im Amt bleiben. Dies ändert sich nun zum Sommer kommenden Jahres.
Beim Global Emerging Markets Leaders wird der langjährige Manager Jonathan Asante sein Amt niederlegen. Der Co-Manager Tom Prew bleibt dem Fonds dafür weiterhin erhalten. Prew arbeitet seit 2006 bei First State im Bereich Aktien Emerging Markets. Die Rolle als leitender Fondsmanager übernimmt künftig jedoch Ashish Swarup. Swarup ist erst im Jahr 2014 aus dem Schwellenländer-Team bei Fidelity zu First State Stewart gewechselt. Das neue Fondsmanagement plant, den bisherigen Ansatz beizubehalten. Dieser lässt den Fondslenkern jedoch ausreichend Freiheit, ihre eigenen Investmententscheidungen umzusetzen, was Auswirkungen auf das Portfolio haben wird.
Auch beim Asia Pacific Leaders wird künftig Ashish Swarup die Verantwortung tragen, der hier den langjährig erfahrenen Asien-Experten Angus Tulloch ablöst. Der Investmenansatz dürfte sich nach Einschätzung von Morningstar Analyst Simon Dorricott jedoch ebenso nicht ändern.
Ein weiteres Portfolio, für das Angus Tulloch bislang verantwortlich war, ist der Stewart Investors Asia Pacific Fund. Hier wird künftig Sashi Reddy das Management übernehmen, zusammen mit dem bisherigen Manager David Gait. Reddy kam 2008 zu First State und hat sich unter anderem als leitender Portofolomanager für Indien-Investments einen Namen gemacht. Auch die Zusammenarbeit mit Gait ist nicht neu.
Neben dem Fondsmanagement könnte sich beim knapp 7,9 Milliarden Britische Pfund schweren Asia Pacific Leaders zukünftig auch der Investmentansatz ändern. Sofern die (interne) Zustimmung erfolgt, soll der Fonds künftig mit der Nachhaltigkeitsstrategie von Gait verwaltet werden, die bereits beim Asia Pacific Sustainability zum Einsatz kommt. Innerhalb dieses Ansatzes soll der Pacific Leaders allerdings einen stärkeren Fokus auf Unternehmen mit höherer Marktkapitalisierung haben.
Die Personalwechsel im Fondsmanagement werden voraussichtlich Anfang Juli 2016 abgeschlossen sein. Bis dahin wird vermutlich ein Übergangsprozess vom alten zum neuem Fondsmanagement stattfinden, so Morningstar Analyst Simon Dorricott.
Unsere Fondsanalysten werden sich demnächst mit dem neuen Fondsmanagement über die zukünftige Umsetzung des Investmentansatzes und das weitere Vorgehen unterhalten. Bis dahin werden die drei Fonds aus dem Hause Stewart Investments auf die Beobachtungsliste gesetzt und erhalten das Rating „Under Review“.
Ebenfalls unter Beobachtung: DWS Top World
Der DWS Top World (Früher DWS Top 50 Welt) hat seit kurzem einen neuen Fondsmanager: Lars Ziehn, Leiter des globalen Aktienteams, übernimmt die Verantwortung für den globalen Standardwerte-Fonds von Nils Ernst. Schon im August 2014 hat der Fonds seine Benchmark vom DJ Global Titans 50 auf den MSCI World geändert, wodurch sich das Investmentuniversum vergrößert hat. Aufgrund des jüngsten Personalwechsels wurde das Morningstar Analyst Rating „Neutral“ ausgesetzt und der DWS Top World mit „Under Review“ eingestuft.
Weltweite Bluechip-Fonds auf Neutral herabgestuft
Die Ratings des Fonds DWS Global Growth sowie seines Spiegelfonds Deutsche Invest II Global Growth LC wurden herabgestuft. Grund ist die jüngste personelle Veränderung: Das 4-köpfige Growth Team um Fondsmanager Dr. Nils Ernst wurde jüngst in das globale Aktienteam der DeAWM eingegliedert. Damit können Ernst und der neue Co-Manager Oliver Schweers zwar auf die umfangreiche Aktienplattform innerhalb der Investmentgesellschaft zurückgreifen, sind aber als einzige noch der Growth-Strategie direkt zugeordnet. Für den Fonds ist das eine Schwächung der personellen Ressourcen, so Morningstar Analystin Natalia Wolfstetter. Beide Fonds aus dem Hause der DeAWM werden daher von „Bronze“ auf „Neutral“ herabgestuft.
Fondsmanager nimmt Bronze-Rating mit
Fondsmanager Oliver Kelton hat Waverton Investment Management verlassen und wechselt zu Odey Asset Management. Gleichzeitig hat er seinen alten Fonds, den Waverton European Fund zu seinem neuen Arbeitgeber mitgenommen, der nun Odey European Focus heißt.
Kelton ist Experte für Europäische Standardwerte und setzt auf Unternehmen, die substantielle Veränderungen durchlaufen. Dabei profitiert er von seinen Kontakten zu lokalen Research-Häusern, um ein Gefühl für die jeweiligen Marktsituationen zu bekommen.
Kelton kam im Jahr 2001 zu Waverton, zunächst als Aktienanalyst für europäische Werte, zwei Jahre später übernahm der dann die Verantwortung für Aktienportfolios mit Anlagefokus Europa. 2010 übernahm er dann den Fonds Waverton European, den er seitdem in Eigenregie über verschiedene Marktphasen hinweg mit konsistent guten Ergebnissen verwaltete. Durch den Wechsel von Kelton zu Odey hat sich an der Strategie des Managers nichts Grundlegendes geändert.
Das Hauptrisiko beim Odey European Focus ist, dass sein Anlageerfolg nahezu allein vom Können seines Managers abhängt, so Morningstar Analystin Muna Abu-Habsa. Dennoch sind wir überzeugt, dass Keaton auch in Zukunft eine respektable Performance liefern kann und seine Benchmark und den Durchschnitt der Morningstar Vergleichskategorie „Aktien Europa Standardwerte“ übertreffen kann. Der Wechsel zu Odey bedeutet für den Fondsmanager zudem umfangreichere personelle Ressourcen: Kelton kann bei Odey nun auf Unterstützung eines 14-köpfigen Researchteams bei Odey. Nachdem wir den Fonds im Juli erstmals auf unsere Beobachtungsliste aufgenommen hatten, stufen wir ihn nun mit dem Morningstar Analyst Rating „Bronze“ ein.